Herkunft bestimmt über Chancen: Frauen aus vielen Kulturen diskutieren

Treffen in Attendorn


Symbolfoto: Das Treffen fand im Jugendzentrum in Attendorn statt. von Nicole Voss
Symbolfoto: Das Treffen fand im Jugendzentrum in Attendorn statt. © Nicole Voss

Attendorn. Kreis Olpe. Die Erkenntnis, dass der Ort der Geburt elementaren Einfluss auf den Lebensverlauf hat und alle Menschen trotz vieler Unterschiede sehr viel verbindet, wurde jetzt beim interkulturellen Frauentreffen im Jugendzentrum Attendorn fast greifbar. Das Treffen war eine Kooperation des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Olpe und des Jugendzentrums Attendorn.


Rund 20 Frauen verbrachten einen abwechslungsreichen Tag miteinander – die jüngste im Alter von zwei Monaten am Anfang ihres Lebens und die Älteste mit 92 Jahren reich an Lebenserfahrung und doch neugierig allem Unbekannten gegenüber.

Nach dem Kennenlernen gab es einen Workshop zum Thema Selbstbehauptung mit Anna Orsini, Interkulturelle Trainerin und pädagogische Fachkraft im Jugendzentrum. Nein sagen und Haltung zeigen war für alle Frauen ein wichtiges Anliegen.

Unabhängig von Alter und Herkunft probierten die Teilnehmer die Übungen aus und diskutierten Grenzen. Trotz sprachlicher Barrieren klappte die Kommunikation in der Gruppe gut. Auch bei der anschließenden Biografiearbeit stand der Austausch im Vordergrund. In Tandems verglichen die Frauen ihre Lebenswege:

Chancen sind Glückssache

Während die eine Frau sich auf Schule, Ausbildung, Studium und Auslandssemester konzentrieren konnte, durfte die andere Frau nur zwei Jahre lang die Schule besuchen, bekam mit 16 Jahren ihr erstes Kind und musste früh erwachsen sein und Verantwortung für ihre Familie übernehmen.

Andere haben eine Ausbildung im Herkunftsland absolviert, an einer Universität studiert und Berufserfahrung gesammelt. Jetzt warten sie hier in Deutschland lange auf die Anerkennung ihrer Dokumente und auf die Möglichkeit, sich angemessen beruflich einzubringen.

Allen wurde klar: Welche Chancen Mädchen und Frauen im Leben bekommen, ist in jedem Fall eng mit ihrer Herkunft verknüpft und damit Glückssache. Bei den Zukunftswünschen kamen jedoch alle Teilnehmerinnen schnell auf einen Nenner:

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Alle wünschen sich Frieden und eine gute Zukunft für ihre Familien und besonders für ihre Kinder. Die Teilnehmerinnen wünschten sich zum Abschluss weitere Angebote und Austauschmöglichkeiten, wie ein regelmäßiges gemeinsames Frühstück oder weitere Freizeitangebote.

Ansprechpartnerin für interkulturelle Projekte und Familienarbeit beim Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Olpe ist Pune Yahyaei, Tel.: 0 27 61/8 15 67, E-Mail: p.yahyaei@kreis-olpe.de.

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