Abitur in Zeiten von Corona: Herausfordernd, aber auch besonders

Schülerin vom St.-Ursula-Gymnasium berichtet


  • Attendorn, 26.05.2021
  • Corona
  • Von Sofia Isphording
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Das St.-Ursula-Gymnasium in Attendorn. von Sofia Isphording
Das St.-Ursula-Gymnasium in Attendorn. © Sofia Isphording

Attendorn. Jahrelang fiebern die Schüler auf das Abitur hin. Dass die Prüfungen sowie alle Traditionen drumherum in diesem Jahr anders stattgefunden haben, ist keine Frage. Abiturientin Sofia Isphording erzählt, wie sie die Zeit und Prüfungen am St.-Ursula-Gymnasium Attendorn erlebt hat:


„Als im letzten Jahr unsere Schule aufgrund der Corona-Pandemie zum ersten Mal schließen musste, hätte wohl niemand von uns gedacht, dass wir noch mehr als ein Jahr später unser Abitur unter strengen Hygienemaßnahmen ablegen würden.

Nach der ersten Homeschooling-Phase und einigen Angepasstheiten erschien der Unterricht nach den Sommerferien 2020 beinahe wieder „normal“. Nur die Mundschutzpflicht sowie das kontinuierliche Lüften erinnerten uns an die Ausmaße der Pandemie.

Das Lernen vor Ort ist einfach anders

Als wir dann ab Dezember 2020 erneut von Zuhause lernen mussten, hatte man bereits mit der Einrichtung eines Schulportals und weiteren Vorbereitungen seine Lehren aus der ersten Homeschooling-Zeit ziehen können. Der Online-Unterricht fand jetzt organisierter und geregelter statt.

Trotzdem war diese Form des Unterrichts kein guter Ersatz für das gemeinsame Lernen vor Ort. Vor allem technische Probleme sorgten hin und wieder für Schwierigkeiten. Zuvor hätte wohl niemand gedacht, dass es Zeiten geben würde, in denen die meisten meiner Mitschüler sich nichts sehnlicher wünschen, als in die Schule zu gehen.

Ein kleines Stück Alltag

Glücklicherweise durften wir als Abschlussjahrgang die letzten Wochen unserer Schulzeit im Präsenzunterricht verbringen. Hier war einigen Mitschülern aufgrund der möglichen Ansteckungsgefahr eher mulmig zumute, dennoch waren die meisten froh, ein kleines Stückchen Alltag zurückgewonnen zu haben.

Ein kleiner Trost war auch die Mottowoche. In abgespeckter Form konnten wir zumindest einen kleinen Teil der Tradition wahrnehmen, denn das über Jahrzehnte etablierte Bäumchensetzen musste, genau wie im vergangenen Jahr, leider ausfallen.

 von Sofia Isphording
© Sofia Isphording

Als es nach den Osterferien an unsere letzten Abiturvorbereitungen in der Schule ging, wurde die Anspannung größer. Ein einziger positiver Corona-Schnelltest hätte das gesamte Abitur auf den Kopf stellen können.

Vor jeder Abiturprüfung musste ein negativer Test vorgelegt werden, so dass nicht nur die bevorstehende Prüfung, sondern auch die Ungewissheit, diese überhaupt antreten zu dürfen, für Nervenkitzel sorgte.

Noch mehr Angespanntheit als sowieso schon

Die Prüfungen wurden am St.-Ursula-Gymnasium wie immer in der Aula geschrieben. Jedoch mussten mitunter Kurse in andere Räume ausgelagert werden, um die vorgeschriebene Anzahl an Schülern nicht zu überschreiten. Auch der Mundschutz durfte während der Prüfung selbstverständlich nicht abgelegt werden.

Die mündlichen Prüfungen konnten mehr oder weniger unter „normalen“ Bedingungen stattfinden. Natürlich mussten wir auch dafür im Vorfeld einen negativen Test vorlegen.

Alles in allem sorgten die Schwierigkeiten aufgrund der Corona-Pandemie also für noch mehr Angespanntheit vor dem so wichtigen Abitur als ohnehin schon. Das Abitur 2021 wird wohl als „Corona-Abitur“ in die Geschichte eingehen und uns für immer in Erinnerung bleiben.“

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