Attendorner Schützengesellschaft beleuchtet 800 Jahre Geschichte

Festschrift zum Jubiläum


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Die Mitglieder und Autoren des Arbeitskreises Festschrift stellen sich vor dem Bieketurm zum Gruppenfoto. Oben von links : Claus Ortmann, Dominik Trepels, Dirk Staffeldt, Johannes Viegener und Harald Kröning. Unten von links: Christian Falk, Rolf Faßbender und Martin Droste. Es fehlt Werner Bischoff. von Schützengesellschaft Attendorn
Die Mitglieder und Autoren des Arbeitskreises Festschrift stellen sich vor dem Bieketurm zum Gruppenfoto. Oben von links : Claus Ortmann, Dominik Trepels, Dirk Staffeldt, Johannes Viegener und Harald Kröning. Unten von links: Christian Falk, Rolf Faßbender und Martin Droste. Es fehlt Werner Bischoff. © Schützengesellschaft Attendorn

Attendorn. Es war ein langer und arbeitsreicher Weg bis zur Fertigstellung der Festschrift „800 Jahre Schützengesellschaft Attendorn 1222“. Die durch die Corona-Pandemie entstandenen Einschränkungen haben es den Autoren des Arbeitskreises Festschrift seit dem ersten Treffen am 8. Januar 2020 nicht einfacher gemacht. Nun liegt die rund 150-seitige Festschrift vor, die an die beiden Vorgängerchroniken der Jubiläumsjahre 1960 bzw. 1985 anknüpft.


Mit vielen Fotos, Fakten und Daten wird so die einzigartige Geschichte und jahrhundertealte Tradition der Attendorner Schützengesellschaft weitererzählt. Nach dem derzeitigen Wissensstand ist die Attendorner Schützenverein der zehntälteste in Deutschland.

Die Festschrift sollte eigentlich bei der Jahreshauptversammlung der Schützengesellschaft am 5. Februar offiziell vorgestellt. Corona-bedingt musste die Versammlung verschoben werden. Die Übergabe an Hauptmann Sascha Koch erfolgte im kleinen Kreis am Bieketurm.

Dominik Trepels, Leiter des Arbeitskreises Festschrift und Martin Droste vom Autorenteam (links) übergeben Schützenhauptmann Sascha Koch (Mitte) die ersten Exemplare der Festschrift zum 800-jährigen Jubiläum der Schützengesellschaft Attendorn 1222. von Schützengesellschaft Attendorn
Dominik Trepels, Leiter des Arbeitskreises Festschrift und Martin Droste vom Autorenteam (links) übergeben Schützenhauptmann Sascha Koch (Mitte) die ersten Exemplare der Festschrift zum 800-jährigen Jubiläum der Schützengesellschaft Attendorn 1222. © Schützengesellschaft Attendorn

Im Vorwort der Autoren heißt es: „Diese Festschrift gibt einen gerafften Überblick über die Geschichte der Schützengesellschaft 1222. Wir haben aus den beiden Festschriften der Jahre 1960 und 1985 die Chronologie in jährlichen Stichpunkten zusammengefasst sowie aus vielen Protokollen, Jahresberichten und persönlichen Aufzeichnungen eine ausführliche Beschreibung der neueren Geschichte ab 1985 bis 2021 wiedergegeben.“

Mit Anekdoten und Hintergrundinfos gespickt

Dabei geht es alles andere als staubtrocken zu. Aufgelockert werden die Jahresberichte von Anekdoten und Hintergrundinfos. Ein Beispiel zum Schmunzeln: Im Jahr 2000 wurden die Lennestädter Zipfelmützen bei einem Ausflug nach Attendorn im Bieketurm eingeschlossen, ausgerechnet bei einer Stadtführung mit Peter „Pittjes“ Höffer. Nachbar Manfred „Brackel“ Höffer hörte die Hilferufe am Feuerteich, holte zuhause eine Flex und befreite die Karnevalisten aus ihrem Gefängnis. Der Bieketurm war in seiner langen Geschichte wirklich mal ein Gefängnis.

Auch langjährige Attendorner Schützen werden in der Festschrift zum 800-jährigen Jubiläum der Schützengesellschaft vieles über ihren Verein mit seiner langen Tradition erfahren, das sie so noch nicht kannten. Detailliert werden im Kapitel „Das ist die Schützengesellschaft Attendorn“ die Organe und Symbole vorgestellt, von den Hellebarden bis zu den Schmuckscheiben.

Die Attendorner Festschrift. von Schützengesellschaft Attendorn
Die Attendorner Festschrift. © Schützengesellschaft Attendorn

Dazu gibt es kompakte und mit persönlichen Erfahrungen gespickte Berichte über den Bieketurm, das Wahrzeichen und Zeughaus der Schützengesellschaft, die Attendorner Schützentänze, die St. Sebastianus-Confraternität von 1484 und die Attendorner Schützenstiftung. Gelüftet wird auch das Geheimnis um die Motive der beiden neuen Schwenkfahnen, die im Jubiläumsjahr die Kaiseradler- und Schwedentafel-Fahnen von 1960 ablösen.

Autoren arbeiten Vergangenheit auf

Die Autoren – allesamt geschichtsinteressierte Attendorner Schützenbrüder, die meisten amtierende und ehemalige Vorstandsmitglieder – sind keine Historiker und wissen, dass sie keine wissenschaftlichen Arbeiten abliefern können. Dennoch, oder gerade deshalb, stand für den Arbeitskreis Festschrift von Anfang an fest, zwei wichtigen Themen der Schützengeschichte eigene Berichte zu widmen.

So beschäftigt sich ein Bericht mit dem 1993 aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse geänderten Gründungsdatum der Gesellschaft von 1410 auf 1222. Für einen weiteren Bericht wurden öffentliche Quellen zum Thema „Schützen im Nationalsozialismus“ ausgewertet. Hier wartet in den Archiven noch reichlich Grundlagenarbeit für künftige Studien.

Die in einer Auflage von 700 Exemplaren gedruckte Festschrift kann ab Montag, 7. Februar, an folgenden Verkaufsstellen käuflich erworben werden: Café Harnischmacher, Buchhandlung Frey, Der Laden - Eva-Marie Koch und Attendorner Tourist-Info.

Info

Der Arbeitskreis Festschrift wird geleitet von Dominik Trepels. Weitere Mitglieder sind Dirk Staffeldt, Claus Ortmann, Johannes Viegener, Harald Kröning, Christian Falk, Rolf Faßbender, Martin Droste und der ehemalige Hauptmann Werner Bischoff.

Sofern es wegen der Corona-Einschränkungen möglich war, trafen sich die AK-Mitglieder meistens auf dem Schießstand in der Stadthalle. Ansonsten wurden Video-Treffen abgehalten sowie unzählige Mails mit Protokollen, Texten und Korrekturen hin- und hergeschickt. Jetzt hoffen die Schützenbrüder, beim Jubiläumsfest vom 30. Juni bis zum 4. Juli auf halbwegs normale und unbeschwerte Schützenfesttage.

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