Attendorner Touristik-Herausforderungen: Studentinnen zeigen Lösungen auf

Biggedamm und Badestelle Schnüttgenhof


Weil viele Radfahrer das Fahrverbot am Leuchtturm ignorieren, ist es schon mehrfach zu Gefahrensituationen gekommen. von Tourismusverband Biggesee-Listersee
Weil viele Radfahrer das Fahrverbot am Leuchtturm ignorieren, ist es schon mehrfach zu Gefahrensituationen gekommen. © Tourismusverband Biggesee-Listersee

Attendorn. Vier Studentinnen der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen (HSPV) am Standort Gelsenkirchen haben eine Studie erarbeitet, wie man die Herausforderungen rund um den Biggedamm und der Badestelle Schnüttgenhof lösen kann. Diese präsentierten sie am Dienstagabend, 14. Juni, im Haupt- und Finanzausschuss.


Die Studentinnen Julia Luhmann, Stefanie Lange, Lea Risse und Luisa Bögner sowie drei weitere Komilitoninnen haben unter der Leitung von Prof. Dr. Thorsten Attendorner - ein Nachname passend zum Projekt - an den Standorten Biggedamm und Schnüttgenhof die aktuellen Herausforderungen sowie Lösungen erörtert.

Am Biggedamm fühlen sich insbesondere Fußgänger gefährdet, weil die Radfahrer das Radfahrverbot im Bereich des Leuchtturm-Cafés ignorieren. Dies treffe vor allem zu, wenn an gleicher Stelle zeitgleich auch noch die Biggolino-Bahn fahre. Wie die Fußgänger haben auch der Eigentümer des Leuchtturm-Cafés sowie die Gäste die Radfahrer als Gefahrenquelle ausgemacht.

Trennung von Rad-und Fußweg schwierig

Neben dem Aufstellen des Verkehrszeichen 254 (Verbot für Radverkehr) sowie vermehrten Kontrollen brachten die Studentinnen auch eine tatsächliche Trennung von Rad-und Fußweg ins Spiel.

Die Einführung dieses Schildes sowie Kontrollen könnten Abhilfe schaffen. von Pixabay
Die Einführung dieses Schildes sowie Kontrollen könnten Abhilfe schaffen. © Pixabay

Die Realisierung dieser ist aber nach Absprache mit dem Ruhrverband eher schwierig. Während eine Variante hinter dem Leuchtturm-Café verlaufen würde (möglich), hatten die Studentinnen auch überlegt, einen Radweg auf den Biggedamm zu verlegen (nicht realisierbar).

Mehr als 80 Verwarnungen pro Tag

Bei der Badestelle Schnüttgenhof strömen insbesondere in den Sommermonaten Heerscharen von Menschen an den Biggesee. Dadurch, dass die meisten mit dem Pkw anreisen, ergibt sich ein Parkkonflikt. Es ist keine Seltenheit, dass Autos am Straßenrand stehen.

Die Badestelle Schnüttgenhof. von Hansestadt Attendorn
Die Badestelle Schnüttgenhof. © Hansestadt Attendorn

Diese Beobachtung haben nicht nur die Studentinnen gemacht, sondern auch Ausschussmitglied Winfried Richard (UWG). Der Polizist stellte fest: „Ich bilde mir nach so vielen Dienstjahren ein, etwas von der Materie zu verstehen.“

Regelmäßig sei die Polizei rund um den Biggesee im Einsatz – auch an der Badestelle – und müsse Pkw abschleppen, die nicht korrekt geparkt haben. So ist es auch kein Wunder, dass stichprobenartige Kontrollen an sechs Tagen in den Sommermonaten 2020 und 2021 490 Verwarnungen ergeben hätten. Dies mache einen Schnitt von 81,67 Verwarnungen pro Tag.

Vor 2026 keine weiteren Parkflächen

Die rund um die Badestelle eingerichteten 382 Parkplätze (davon 236 direkt am Schnüttgenhof) reichen im Sommer nicht aus. Eine Verbesserung der Lage ist in Sicht – aber nicht kurzfristige. Frühestens ab 2026 plant Straßen.NRW den Bau von 264 Parkplätzen oberhalb der Badestelle an der L512.

Deshalb schlugen die Studentinnen vor, die Bushaltestelle am Schnüttgenhof mit mehr Bussen zu frequentieren. Auch die Einführung eines Parkleitsystems sowie Fahrradabstellmöglichkeiten rund um den Biggesee waren Überlegungen der Studentinnen.

Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) bedankte sich für die Präsentation und versprach, dass sich die Stadt Attendorn nun mit den Vorschlägen näher auseinandersetzen und prüfen werde, welche Maßnahmen umsetzbar seien.

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