Bastian Bielendorfer: „Man muss über sich selbst lachen können“

Attendorn. Comedian Bastian Bielendorfer tritt am Freitag, 29. November, mit seinem neuen Programm „Mr. Boombasti – In seiner Welt ein Superheld“ in der Stadthalle Attendorn auf. Für die Show gibt es 3 x 2 Freikarten zu gewinnen. Der Comedian gab LokalPlus ein Interview.

Ihr neues Programm heißt „MR. BOOMBASTI – In seiner Welt ein Superheld“. Was steckt hinter dem Titel und was bedeutet „Superheld“ in diesem Kontext? Wer ist Ihr persönlicher Superheld?

Der Titel spielt darauf an, dass meine Fähigkeiten in vielen Bereichen sehr beschränkt sind, ich aber immer das Maximum aus meinem Minimum herausgeholt habe. Beispielsweise bin ich immerhin ins Halbfinale von „Let’s Dance“ gekommen, obwohl ich wahrscheinlich der schrecklichste Tänzer bin, der je auf Erden gewandelt ist. Ich bin in der Lage, Leute ins Zölibat zu tanzen, so unsexy bin ich auf dem Dancefloor.

Ich glaube, mein Großvater war und ist mein persönlicher Superheld, er ist schon in den 1960er-Jahren um die Welt gereist und hat mir, als ich ein Kind war, beigebracht, dass da hinterm Horizont sehr viel mehr liegt als nur ein Ozean.

Ihr Leben als Lehrerkind und „Spion des Lehrerzimmers“ spielt in Ihren Programmen immer wieder eine Rolle. Wie prägt Sie das bis heute und fließen immer noch neue Erlebnisse aus Ihrer Schulzeit in Ihre Shows ein?

Ich bin mittlerweile 40 Jahre alt und meine Mutter ist schon vor sechs Jahren gestorben. Klar werde ich dieses Label als Lehrerkind immer haben, aber eine große Rolle spielt es in meinem Programm nicht mehr. Mein Vater taucht als Figur aber immer noch auf, beispielsweise, wenn er seine Lieblingszeitschrift, den Spiegel, benotet und korrigiert an den Verlag zurück sendet… Was er, nebenbei bemerkt, wirklich tut.

Sie sind bekannt dafür, Humor aus Ihren eigenen Schwächen zu ziehen. Wie wichtig ist es für Sie, über sich selbst lachen zu können?

Extrem wichtig! Ich bin kein Freund von Komikern, die ihr Publikum herablassend behandeln. Der Gag sollte immer erst mal auf meine Kosten gehen. Am meisten sollte man über sich selber lachen können, bevor man über andere lacht.

In Ihrem Programm geht es auch um gesellschaftliche Themen und die „Superhelden“ des Alltags. Gibt es eine Botschaft, die Sie Ihrem Publikum mitgeben möchten?

Naja, wir haben in der Coronakrise kurzzeitig mal Menschen aus Pflegeberufen die Anerkennung entgegengebracht, die ihnen aufgrund ihres harten Jobs und ihrer geringen Bezahlung eigentlich zusteht und sie danach gemeinschaftlich wieder vergessen. Ich bin definitiv der Meinung, dass diese Menschen von uns sehr viel mehr für ihre Arbeit anerkannt werden sollten.

Wie bereiten Sie sich auf einen Auftritt vor? Gibt es spezielle Rituale oder Routinen, die Ihnen helfen, vor der Show ruhig zu bleiben?

Gar keine Vorbereitung, meistens penne ich nach dem Soundcheck noch ein paar Minuten auf der Couch im Backstage-Bereich. Ich bin Westfale – Aufregung ist nicht wirklich mein Markenzeichen.

Das Publikum in Attendorn darf sich auf viel Lachen freuen. Gibt es besondere Erlebnisse aus früheren Tour-Auftritten, die Ihnen im Gedächtnis geblieben sind?

Ich weiß, dass ich in Attendorn mal schreckliche Kopfschmerzen auf der Bühne bekommen habe und vor der Zugabe hinter der Bühne schnell zwei Ibuprofen heruntergewürgt habe. Da der Abend aber so gut verlief, die Leute insgesamt drei Zugaben haben wollten und ich dachte, ich falle gleich um, war es trotzdem ein sehr schöner Abend.

Haben Sie persönliche Verbindungen zu Attendorn oder dem Sauerland, die diesen Auftritt für Sie besonders machen?

Ich war als Kind mit meinen Großeltern immer im Reiturlaub auf dem Reiterhof Heinemann bei Lennestadt. Das sind sehr schöne und positive Erinnerungen. Ich war vor ein paar Jahren mal wieder dort, mittlerweile ist dort ein richtiges Feriendomizil mit Entertainment entstanden. Ich denke immer gerne daran zurück und werde diese Zeiten nie vergessen.

Ab 20 Uhr erwartet das Publikum in Attendorn zwei Stunden geballte Comedy, in der Bastian Bielendorfer auf humorvolle Weise von seinem Leben als Lehrerkind, Mobbingopfer und seinem Aufstieg zum Bestsellerautor und TV-Star erzählt.