Bibelszenen aus Bausteinen: Lego-Ostergeschichte verbindet Generationen

Attendorn. Sie sind klein, gelb und sehr beliebt: Lego-Figuren stehen fast in jedem Kinderzimmer – und jetzt auch in der Familienkirche in Attendorn. In sieben detailreichen Stationen wird mit Figuren und Steinen die Ostergeschichte erzählt.

Sieben Stelen stehen in der Familienkirche, auf jeder befindet sich eine 50 mal 50 Zentimeter große Lego-Platte. Darauf sind Bibelszenen nachgestellt, die stationsweise die Ostergeschichte erzählen. Der sogenannte „Ostergarten“ bildet vom Einzug Jesu in Nazareth über das letzte Abendmahl und die Kreuzigung bis zu Jesu Auferstehung alles mit Liebe zum Detail ab.

„Das ist ganz wunderbar. Die Welt der Kinder wird mit der Welt der Erwachsenen verbunden“, zeigt sich Michaela Vierbücher, pastorale Mitarbeiterin der Familienkirche, begeistert. „Obwohl ja auch einige Erwachsene Lego-Fans sind“, fügt sie hinzu.

„Die Kinder sind sofort im Thema. Und auch die Papas kommen ganz gerne mit“, so Gemeindereferentin Petra Trudewind. Diese Reaktion auf die Ausstellung freut die beiden sehr, vor allem, weil die Kirche junge Menschen immer schwieriger erreicht.

Die Ausstellung ist auch interaktiv gestaltet. Kinder erhalten am Anfang eine Karte, auf der die Lego-Nachbildung einer der zwölf Apostel Jesu abgebildet ist. Die Apostel sind alle einzigartig gestaltet und so können die Kinder sie in den Szenen wiederfinden. Es gibt einen Fragenzettel für ältere Kinder und an der letzten Station können alle Besucher eine eigene Lego-Figur zusammenstellen.

Nicht nur die Apostel sind liebevoll und detailreich gestaltet – auch alle anderen Rollen haben Wiedererkennungswert, zeigen passende Emotionen auf den gelben Gesichtern und tragen kleine Gewänder. Die wurden von vier Schneiderinnen extra für die Ausstellung kreiert. „Besonders beliebt ist Judas“, hat Michaela Vierbücher beobachtet. „Der sieht auch richtig böse aus.“

Hinter der Ausstellung stecken viel Arbeit und Organisation. Grundlage für die Stationen ist nur der Bibeltext. 17 Jugendliche und Erwachsene erbauten daraus die Szenen – an einem Tag. 90 Prozent der Steine und Figuren sind gebraucht, aber einige mussten nachgekauft werden. Eine Station kostet circa 400 Euro, rechnet man die Stele, Licht und Strom dazu.

Die Ausstellung in der Familienkirche Attendorn lockt viele Besucher an. „Die Resonanz ist riesig“, erzählt Petra Trudewind. „Wir haben ganz viele Anfragen. Heute sind wir schon voll.“ So kletterten am Dienstag, 15. April, die Kinder des Martin-Luther-Kindergartens auf die Hocker, um die Szenen besser sehen zu können. Generell sind Kindergartengruppen häufige Gäste. Aber auch Kommunionkinder und Familien kommen, um sich die Lego-Szenen anzuschauen.

„Die Welt der kleinen Steine“ heißt das Projekt, dass hinter der Ausstellung steckt. Entstanden ist die Idee 2015 bei der Marienwallfahrt in Werl. Neben dem „Ostergarten“ gibt es auch „Die Weihnachtsgeschichte“ und „Mit Maria unterwegs“. Die Ausstellung wird vom Erzbistum Paderborn unterstützt und verliehen.