D1-Mobilfunk in Attendorn soll besser werden - Zeitplan noch unklar

Absichtserklärung zum Ausbau


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Die Telekom hat im Gespräch mit der Stadt Attendorn klar gemacht: Ohne das Dach der Stettiner Straße wird der Mobilfunkausbau in der Hansestadt nicht funktionieren. von Adam Fox
Die Telekom hat im Gespräch mit der Stadt Attendorn klar gemacht: Ohne das Dach der Stettiner Straße wird der Mobilfunkausbau in der Hansestadt nicht funktionieren. © Adam Fox

Attendorn. „Attendorn ist mobilfunktechnisch ein Entwicklungsland.“ Mit diesem Satz fasste ein Telekom-Mitarbeiter im September 2021 die mobilfunktechnische Lage in der Hansestadt zusammen (LokalPlus berichtete). Über den Zustand beschwerten sich in den vergangen Monaten auch zahlreiche Einwohner und Unternehmer. Nach Gesprächen zwischen der Telekom und der Stadt Attendorn ist nun in einer Absichtserklärung (Letter of Intent) festgehalten worden, wie sich der Mobilfunk entwickeln soll.


Die Situation aus dem Herbst sei durch Akutmaßnahmen, so Bürgermeister Christian Pospischil (SPD), insoweit verbessert worden, dass man nun von einem „halbwegs akzeptablem Niveau“ sprechen könne. Eine richtig gute Qualität gebe es aber nach wie vor nicht.

Mit einem rundem Tisch, an dem Verwaltung, Telekom und die heimischen Bundestagsabgeordneten teilgenommen haben, konnte eine Kooperationsvereinbarung zu einem mittel- und langfristigen Ausbaus des D1-Mobilfunknetzes abgeschlossen werden. Das Papier sieht vor, dass zusätzliche Mobilfunk-Sendeanlagen im gesamten Stadtgebiet geschaffen werden sollen. Diese garantieren eine flächendeckend gute Versorgung.

Telekom muss gesamtes Stadtgebiet versorgen

In den Gesprächen hatte die Stadt Attendorn verdeutlicht, dass es nicht nur ausschließlich um den Standort Stettiner Straße gehen dürfe. Dieser hatte in der Vergangenheit wegen Emissionsbelastung und Strahlung die Gemüter erhitzt. In den Gesprächen hatte die Telekom klar gemacht, dass ein weiterer Ausbau auf dem Hochhausgebäude erfolgen müsse.

Die Verwaltung wiederum hatte der Telekom zu verstehen gegeben, dass alle Teile der Stadt mobilfunktechnisch versorgt werden müssen. Mit der Kooperationsvereinbarung habe man dies erreicht, so Pospischil: „Sie ist nicht das Ende des Ausbaus, sondern Grundlage dafür.“

„Handy unterm Kopfkissen“

Ralf Warias (FDP) stellte fest, dass die Bevölkerung heutzutage kein Verständnis dafür habe, dass ein Sendemast nicht installiert werden könne. „Das Handy liegt bei vielen heute auf dem Nachttisch oder sogar unterm Kopfkissen.“

Uli Bock (SPD) zeigte sich von den Plänen des Telekom-Ausbaus überzeugt. Dennoch ließ er die Aussagen von Warias nicht unkommentiert im Raum stehen. Für viele Menschen sei der Emissionsschutz durchaus ein Thema. Bock schlug deshalb vor, eine Bürgerversammlung einzuberufen, um die Menschen mit ins Boot zu holen. Bürgermeister Pospischil versprach, dass so schnell wie möglich gemeinsam mit der Telekom eine Infoveranstaltung einberufen werde.

Kein konkreter Zeitplan

Christoph Schneider (Wirtschaftsförderung der Stadt Attendorn) erklärte auf Nachfrage, dass in der Absichtserklärung nicht vereinbart worden sei, in welchem Tempo das Mobilfunknetz ausgebaut werden solle.

Dies liege an den Risiken, die für die Telekom mit der Genehmigung einhergehen. Diese dauert bei einem Dachstandort im Durchschnitt ein bis zwei Jahre und bei einem Sendemasten zwei bis vier Jahre.

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