Familie Böhne bringt Sauerländer Tradition bis nach Köln

Weihnachtsbäume mit Herz


  • Attendorn, 20.12.2024
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  • Von Nils Dinkel
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Alexander Böhne ist aktuell im Rheinland unterwegs. Dort verkauft er jedes Jahr Weihnachtsbäume. von privat
Alexander Böhne ist aktuell im Rheinland unterwegs. Dort verkauft er jedes Jahr Weihnachtsbäume. © privat

Köln/Attendorn. Wenn der Duft von Tannennadeln in der Luft liegt und die Lichterketten erstrahlen, beginnt für Alexander Böhne die schönste und zugleich arbeitsreichste Zeit des Jahres. Der 51-Jährige aus Attendorn-Wamge verkauft gemeinsam mit seiner Familie Weihnachtsbäume – und das bereits in dritter Generation.


„Ich bin in der Landwirtschaft groß geworden. Ich kenne das gar nicht anders“, erzählt Alexander Böhne. Seit 31 Jahren ist er nun schon dabei und bringt jedes Jahr Sauerländer Weihnachtsbäume nicht nur in die Wohnzimmer rund um den Biggesee, sondern auch bis ins Rheinland, wo er bis zum 23. Dezember in Köln anzutreffen ist.

Weihnachtsbäume Böhne – das ist ein echter Familienbetrieb. Ohne seine Frau und Kinder würde es nicht funktionieren, sagt Alexander Böhne. Alle helfen mit, wo sie nur können. Für die Böhnes ist der Weihnachtsbaumverkauf mehr als nur ein Nebenerwerb, der längst zur Herzenssache geworden ist.

„Es ist stressig, aber gut organisiert. Ich mache das nicht nur, weil ich reingeboren wurde, sondern weil es Spaß macht.“ Ein typischer Tag während der Hochsaison? Von früh bis spät Vollgas geben, Bäume anspitzen, frisch absägen und für die Kunden passend machen, damit zu Hause alles reibungslos funktioniert.

Jeder Baum soll perfekt sein

„Wenn wir wissen, welchen Christbaumständer die Leute haben, machen wir den Baum passend“, erklärt Böhne. Jeder Baum soll perfekt sein – ein kleines Fest für die Vorfreude auf Weihnachten. Das Repertoire der Böhnes umfasst Bäume in allen Größen – von einem halben bis zu acht Metern Höhe.

Eine Kundin kauft schon seit 28 Jahren ihren Weihnachtsbaum bei Alexander Böhne. von privat
Eine Kundin kauft schon seit 28 Jahren ihren Weihnachtsbaum bei Alexander Böhne. © privat

Besonders beliebt ist die Nordmanntanne, aber auch Fichte und Nobilis stehen zur Auswahl. Alle Bäume stammen aus eigenem Anbau und werden mit viel Arbeit und Hingabe gepflegt.

„Zwischen acht und zwölf Jahren dauert es, bis ein Baum verkaufsfertig ist. In dieser Zeit gehen wir viermal im Jahr um jeden Baum: Schneiden, düngen, freimähen – da steckt viel Arbeit drin.“ Und was macht die Sauerländer Bäume so besonders?

Magerer Boden im Sauerland

„Im Sauerland wachsen die Bäume durch den mageren Boden langsamer als beispielsweise in Schleswig-Holstein oder Dänemark“, erklärt Böhne. „Das führt dazu, dass die Bäume weniger Spitzen haben und einfach eine andere Charakteristik aufweisen.“ Auch die kurzen Transportwege tragen zur Frische und Qualität bei – regionaler geht es kaum.

95 Prozent seiner Kunden sind Stammkunden – sowohl in Köln als auch zu Hause in Attendorn. Viele kommen jedes Jahr wieder, manche nehmen sogar weite Strecken in Kauf.

Besondere Kundin seit 28 Jahren

„Ich hatte mal eine Kundin vor 28 Jahren. Ich habe bestimmt 15 Bäume für sie ausgepackt, aber sie hat keinen passenden gefunden. Sie ist durch ganz Köln gefahren, alle seien unfreundlich gewesen“, erzählt Böhne.

Der Stand von Alexander Böhne. von privat
Der Stand von Alexander Böhne. © privat

Und weiter: „Am Ende kam sie wieder zu mir, mit einer Flasche Wein und fand dann doch ihren Baum. Seitdem kommt sie jedes Jahr von Aachen nach Köln“, erzählt Böhne mit einem Lächeln. Solche Momente sind es, die die Arbeit für ihn besonders machen.

Echter Baum oder Plastikbaum?

Ein echter Weihnachtsbaum gehört für Alexander Böhne einfach dazu. „Ein Weihnachtsbaum ist ein Gesprächsstoff über Weihnachten. Das haben Sie bei einem künstlichen Baum nicht. Der ist immer gleich“, sagt er entschieden.

Auch wenn der Trend zu früherem Einkauf geht und künstliche Bäume für manche eine Alternative sind, der echte Baum bleibt für viele ein Symbol der festlichen Tradition.

Und welchen Baum stellt sich ein Weihnachtsbaumverkäufer selbst ins Wohnzimmer? „Bei uns kommt der rein, der übrig bleibt“, sagt Böhne lachend. Manchmal sei es ein großer Baum, ab und zu auch einer, der erst am 25. Dezember abgesägt wurde. „Aber meistens bleiben ein paar übrig.“

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