Ferienpark Waldenburger Bucht nimmt konkrete Formen an

Aufstellungsbeschluss


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Die Waldenburger Bucht nimmt konkrete Formen an. Areal A ist grün markiert, Areal B schwarz und blau, Areal C orange und der Strandbereich gelb. von Hansestadt Attendorn
Die Waldenburger Bucht nimmt konkrete Formen an. Areal A ist grün markiert, Areal B schwarz und blau, Areal C orange und der Strandbereich gelb. © Hansestadt Attendorn

Attendorn. Sowohl die Pächter (Europarcs Group), die Stadt Attendorn als auch die Camper wissen nun endgültig Bescheid, wie es weitergeht. Auf mehreren Arealen – insgesamt 103.000 Quadratmeter – soll Wohn- und Lebensraum in diversen Formen geschaffen werden. Dafür stimmten die Mitglieder des Ausschusses für Planen, Bauen, Klima und Umwelt (PBKU), am Donnerstag, 17. März. Während sowohl Pächter als auch Stadt dem Vorhaben positiv gegenüber stehen, sind vor allem langjährige Camper enttäuscht, dass sie sich eine Ausweichmöglichkeit suchen müssen.


Die Areale unterteilen sich – schaut man sich den Plan an – auf die Buchstaben A, B und C. Auch der bisherige Strand in der Waldenburger Bucht soll von einer Aufwertung profitieren. Neben Aquafun-Elementen sollen ein Spielplatz und ein Restaurant die bisherige Anlage aufwerten. Auf dem Areal A – 34.000 Quadratmeter groß – sollen auf einem Neubaugebiet 78 Ferienhäuser errichtet werden. Es entsteht westlich des Haupteingangs zur Campinganlage. Je nach Haus können dort zwischen zwei und zwölf Personen wohnen.

Die mit Abstand größte zu bebauende Fläche ist das Areal B. Es umfasst eine Fläche von 61.000 Quadratmetern. Auf der bisherigen Campingplatz-Fläche (48.000 qm) sollen Ferienhäuser und/oder Wochenendplätze entstehen. Ein (kleines) Bistro ist ebenfalls vorgesehen. Nördlich entsteht ein 13.000 Quadratmeter großer Campingbereich mit circa 70 Plätzen.

Derzeitige Campingfläche wird umfunktioniert

Ludger Gabriel, Amtsleiter für Gebäudebewirtschaftung, gab an, dass die 165 Häuser jeweils 50, 60 und 80 Quadratmeter groß sein werden und eine Holzschalung bekommen. Die Sattelhöhe wird bei 3,70 bis 4,20 Metern liegen. Für die Beheizung sorgt ein Blockheizkraftwerk. Mit welcher Energieart geheizt werde, so Gabriel, sei noch nicht bekannt.

Das kleinste Areal C wird 8.000 Quadratmeter groß sein. Der Bereich, der derzeit noch teilweise bewaldet ist, wird mit zehn Baumhäusern ausgestattet, in Form von „Tiny Houses“.

Eigene Impulse einbringen

Vor der Abstimmung äußerten sich die Ausschussmitglieder überwiegend positiv zum Bauvorhaben. Rolf Schöpf (CDU) sagte: „Mit Europarcs bietet sich eine einmalige Chance, ein lang angestrebte Ziel zu verwirklichen. Diese wollen wir nutzen.“ Man sei sich durchaus darüber bewusst, dass damit das Aus für die Dauercamper besiegelt werde.

Gleichwohl sehe man mit diesem Schritt die einmalige Möglichkeit, einen Mehrwert für die Hansestadt Attendorn in touristischer Hinsicht zu erzielen. „Die Verwaltung muss das Objekt nicht nur begleiten, sondern auch eigene Impulse einbringen“, so Schöpf. Damit dies gelinge, sollte ein Arbeitskreis einberufen werden. Matthias Pröll (Grüne) meinte: „Uns bereitet die Verkehrssituation Bauchschmerzen.“

Die Chance ergreifen

Wolfgang Langenohl (SPD) sagte: „Mehrere Jahrzehnte haben wir auf einen Moment gewartet wie diesen. Vergangene Ideen und Vorhaben ließen stets auf sich warten. Nun habe man auch in Attendorn die Möglichkeit, etwa zu entwickeln. „Ergreifen wir die Chance. Wir stimmen dieser Beschlussvorlage zu. Wir bitten aber auch darum, die Anwohner ernst zunehmen.“

In der Einwohnerfragestunde zeigte sich ein Zuhörer enttäuscht darüber, dass die Festcamper in der Waldenburger Bucht Ende 2023 ihre Felder räumen müssen. Viele hätten noch gar nicht vor allzu langer Zeit viel Geld in ihren Platz investiert. Mit dem Beschluss seien viele vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Eine andere Einwohnerin gab nüchtern zu Protokoll: „Ich fühle mich über den Tisch gezogen.“

Eine Abwägungsentscheidung

Bürgermeister Christian Pospischil sagte, dass er die Dauercamper verstehen könne. Auf der anderen Seite gebe es aber auch ein Vertragsverhältnis, dass bestimmte Kündigungsfristen vorsehe.

Die Entscheidung zum Aufstellungsbeschluss sei, so der Bürgermeister, eine Abwägungsentscheidung gewesen. Das Ziel des Bebauungsplans verfolge man bereits seit den 1970er-Jahren. Jetzt sei die Gelegenheit da, mit Europarcs dieses Ziel zu verwirklichen.

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