Glatte 1,0 auf Zeugnis - Julia Polk gehört zu den Besten in Deutschland
Attendorner Pflegefachkraft ausgezeichnet
- Attendorn, 21.01.2025
- Gesundheit & Medizin
-

Attendorn. Eine glatte 1,0. Das steht auf dem Abschlusszeugnis von Pflegefachkraft Julia Polk nach drei Jahren erfolgreicher Ausbildung. Für dieses Traumergebnis wird die junge Frau, an der Helios Klinik Attendorn arbeitet, vom Gesundheitskonzern Fresenius geehrt.
„Für mich ist es einfach der schönste Beruf, den es gibt.“ Das steht für Julia Polk definitiv fest. Warum das für die Pflegefachfrau so ist? Es seien diese kleinen Augenblicke, ein Lächeln des Patienten, ein Dankeschön von Angehörigen, die einem auch in den größten Stressmomenten Zuversicht und Kraft geben, so die 21-jährige Plettenbergerin. „Dann weiß ich wieder, genau dafür machst Du das!“
Im September 2021 begann Julia Polk nach dem Abitur ihre Ausbildung: Theorie an der Pflegefachschule in Rhode, der praktische Teil im Attendorner Krankenhaus. Berührungsängste mit der Pflege hatte sie nie, auch bedingt durch ihre Vorgeschichte als Sanitäterin beim Deutschen Roten Kreuz in Plettenberg, wo sie bei Großveranstaltungen und im Katastrophenschutz wichtige Dienste leistet.
„Dadurch hatte ich mir schon so etwas wie ein medizinisches Grundwissen angeeignet und wusste schon, wie man in Notfallsituationen mit Menschen umgeht“, blickt Polk zurück. Solche schwierigen Fälle und Situationen sind mittlerweile ihr Alltag auf der vierten Etage in der Helios Klinik.
Die Zahl 4 an der weißen Wand steht für die Intensivstation. Für manche die Endstation nach schwerer Krankheit oder einem Unfall, denn nicht jeder verlässt die 4 wieder lebend. Es gibt sicherlich angenehmere Arbeitsplätze, für Julia Polk ist es genau der richtige.
„Intensivpflege bedeutet, es ist wirklich nur wenig planbar. Wenn man morgens zum Dienst kommt, kann es immer sein, dass man völlig andere Gesichter antrifft als am Tag zuvor und man mit einer ganz neuen komplexen Situation zurechtkommen muss“, sagt Polk, die diese Umgebung mag. Um das zu meistern, half ihr die fundierte Ausbildung – und auch die richtige Einstellung.
Pflege bedeute, jeden Tag dazuzulernen. Auch im Umgang mit denen, die nicht direkt betroffen sind, findet Julia Polk. Daran reife man auch als Persönlichkeit. So sei der Lebensgefährte einer Patientin vor einem schwierigen Eingriff, ein gestandener Mann Ende 60, einfach in ihren Armen in Tränen ausgebrochen, aus Angst um das Leben seiner Frau.
„Das war schon eine beeindruckende Erfahrung für mich. Ich habe in diesem Moment versucht, mit ihm und seiner Situation mitzufühlen, ausdrücklich nicht mitzuleiden, emotional stark zu sein, ohne mich davon überwältigen zu lassen.“ Denn ohne eine gewisse Distanz zu wahren, könne man den Beruf nicht ausüben, ist sich Polk sicher.
Dass sie zu den besten ihres Jahrgangs unter allen Auszubildenden in der Pflege innerhalb der Helios Gruppe zählt, erfüllt sie mit Freude. Und auch ein wenig mit Stolz, zu den 56 von insgesamt mehr als 1.500 Absolventinnen und Absolventen zu gehören, die Anfang März in Berlin im Rahmen eines Festaktes ausgezeichnet werden.