Immer noch kein grünes Licht: Cannabis Club kämpft um die Anbaugenehmigung
Bürokratische Hürden erschweren den Prozess
- Attendorn, 26.11.2024
- Verschiedenes
- Von Jana Becker
Attendorn. Vor mehr als vier Monaten hat der Cannabis Social Club HanseBuds Attendorn alle notwendigen Unterlagen für eine Cannabis-Anbaugenehmigung bei der Bezirksregierung Arnsberg eingereicht. Die Genehmigung hat er jedoch bis heute nicht erhalten. Mittlerweile hat der Vorstand einen Anwalt eingeschaltet.
Seit Juli können eingetragene Cannabis Social Clubs (CSC) eine Cannabis-Anbaugenehmigung bei den jeweiligen Bezirksregierungen beantragen. Der CSC HanseBuds Attendorn hatte sich, laut Vorstandsmitglied Dennis Kujawa, gut auf den Stichtag vorbereitet. LokalPlus berichtete.
„Wir haben alles extra früh eingereicht, weil wir uns erhofft haben, dass wir dann schnell loslegen können. Bis jetzt hat das überhaupt nichts gebracht“, berichtet Dennis Kujawa. Denn die Anbaugenehmigung haben sie nicht erhalten. „Das ist bis heute noch viel Hin und Her“, beschreibt er die aktuelle Situation des CSC HanseBuds.
Das liegt vor allem daran, dass einige entscheidende Punkte beim Start der Antragstellung im Juli noch gar nicht feststanden. So hat der CSC HanseBuds, wie für eine Anbaugenehmigung verlangt, ein Vorstandsmitglied zum Suchtpräventionsbeauftragten ausgebildet.
Die Schulung, die für diese Zertifizierung notwendig war, wurde allerdings nachträglich seitens der Bezirksregierung nicht anerkannt. Erst Ende Juli wurde dann ein Muster-Curriculum für diese Sucht- und Präventionsschulung veröffentlicht. Zertifizierte Stellen für diese Schulungen gibt es allerdings nicht in Nordrhein-Westfalen, sondern bis heute nur in Brandenburg und Schleswig-Holstein.
„Die erste Runde der Schulung war natürlich sofort voll. Also haben wir uns auf die Warteliste setzen lassen und konnten dann an der zweiten Runde teilnehmen“, berichtet Dennis Kujawa. Dafür musste der CSC erneut viel Geld bezahlen und bis nach Kiel reisen. „Wir waren zunächst auch unsicher, ob die Schulung aus einem anderen Bundesland hier überhaupt anerkannt wird. Aber dafür haben wir extra die schriftliche Bestätigung aus Arnsberg erhalten.“
Das Zertifikat hat der Vorstand an die Bezirksregierung Arnsberg weitergeleitet und lange keine Rückmeldung erhalten. Als dann eine Reaktion seitens der Bezirksregierung erfolgt, habe diese wieder einige Punkte bemängelt, sodass der CSC HanseBuds mittlerweile einen Anwalt eingeschaltet hat. Dennis Kujawa sieht sich und den CSC im Recht: „Im schlimmsten Fall muss irgendwann das Gericht entscheiden. Aber wir hoffen natürlich, dass wir das außergerichtlich regeln können.“
Trotz der Schwierigkeiten bleibt Dennis Kujawa optimistisch: „Wir haben Glück, dass wir noch keine Miete für die Anbau-Location zahlen müssen. Wir haben das so abgesprochen, dass wir erst Miete zahlen, wenn wir die Genehmigung haben. Andere Clubs zahlen schon für die Location und warten wie wir immer noch darauf, dass es losgehen kann.“
Die Mitglieder des CSC HanseBuds zeigen sich ebenfalls geduldig und verständnisvoll. „Wir haben bei einem Treffen alle Anwesenden über die Situation aufgeklärt, die meisten haben es zum Glück locker aufgenommen. Immerhin zahlen sie schon seit Monaten Beiträge und haben noch nichts bekommen“, erzählt Dennis Kujawa. Zwar seien einige wenige Mitglieder ausgetreten, aber der Club habe weiterhin genug zahlende Mitglieder und auch weitere Neuanmeldungen.
Der CSC HanseBuds blicke deshalb positiv in die Zukunft. „Das Gesetz ist auf unserer Seite“, versichert Dennis Kujawa. Auch wenn sich gerade alles in die Länge ziehe, sei man doch schon weiter als noch vor einem Jahr. „Sobald wir die Genehmigung haben, wird umgehend losgelegt. Alle stehen in den Starlöchern.“