Musik als Spiegel der Geschichte: Konzert zum „Schicksalstag der Deutschen“

Musikalische Höhepunkte und nachdenkliche Momente


Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Attendorn 1889 hat kürzlich zu seinem Jahreskonzert in die Stadthalle eingeladen. von Björn Bernhardt
Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Attendorn 1889 hat kürzlich zu seinem Jahreskonzert in die Stadthalle eingeladen. © Björn Bernhardt

Attendorn. Einen Abend voller musikalischer Höhepunkte und nachdenklicher Momente erlebten die Besucher beim Jahreskonzert des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Attendorn in der vollbesetzten Stadthalle.


Unter der Leitung von Markus Brüggemann präsentierten die Musikerinnen und Musiker ein Programm, das historische Tiefe und musikalischen Glanz vereinte. Das Konzert stellte den 09. November als „Schicksalstag der Deutschen“ in den Mittelpunkt und bot eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit den historischen Ereignissen, die diesen Tag prägen und deren Bedeutung für die heutige Zeit.

So wurde bereits mit der Eröffnung durch die „Fanfare for a New Horizon“ von Thomas Doss, dem traditionsreichen „Fehrbelliner Reitermarsch“ von Hermann Männecke und Jay Dawsons emotionalem „Abide with me“ klar: Licht und Schatten der deutschen Geschichte standen an diesem Abend im Mittelpunkt.

Das Thema des Abends war der 9. November, der „Schicksalstag der Deutschen“. von Björn Bernhardt
Das Thema des Abends war der 9. November, der „Schicksalstag der Deutschen“. © Björn Bernhardt

Der Musikzug schuf mit seiner Auswahl eine umfassende Darstellung der Ambivalenz der deutschen Vergangenheit. Der erste Teil des Konzerts gipfelte in der Uraufführung des eigens hierfür von Lukas Steinberg komponierten Werks „09. November – Schicksalstag der Deutschen“.

Die Komposition führte die Zuhörerinnen und Zuhörer durch prägende Ereignisse dieses besonderen Datums – von der Märzrevolution 1848 über die Ausrufung der Republik 1918, den Hitler-Putsch 1923 und die Reichspogromnacht 1938 bis hin zum Fall der Berliner Mauer 1989. Die dramatischen und berührenden Klänge sorgten für Gänsehaut und stehende Ovationen.

Erinnerungen an die Greuel der Vergangenheit

Den zweiten Teil des Abends bereicherte die AG Erinnerungskultur des St.-Ursula-Gymnasiums Attendorn mit Fotografien und Videosequenzen, die sie während einer Fahrt zur Gedenkstätte Stutthof erstellt hatte.

Eindringlich erinnerten die Schülerinnen und Schüler an die Gräuel der Vergangenheit und mahnten, die Lehren aus der Geschichte im Hier und Jetzt umzusetzen.


Besondere Bedeutung des 9. Novembers

Musikalisch untermalt wurde ihre Botschaft durch das Vokalpraktikum der Ursulinen, das Emotionen weckte. Auch die Gegenwart fand ihren Platz im Konzertprogramm: Der „UNO-Marsch“ von Robert Stolz spiegelte die globalen Herausforderungen der heutigen Zeit wider, während Stücke wie „Sonderzug nach Pankow“ von Udo Lindenberg und „Nena!“ von Peter Kleine Schaars für fröhliches Mitwippen sorgten.

Mit viel Leidenschaft und Charme brachten die Solisten Carl Philipp Koppen als „Udo“ und Dana Müller als „Nena“ das Publikum zum Strahlen.

Dem Musikzug und allen Mitwirkenden gelang es mit dem Abend eindrucksvoll, durch die Verbindung von Geschichte und Gegenwart die besondere Bedeutung des 9. Novembers für die heutige Zeit hervorzuheben. Ein Abend, der den Zuhörerinnen und Zuhörern sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Artikel teilen: