So sieht der Zeitplan für die neue Ihnetalbrücke mit Turbokreisel aus
18 Millionen Euro-Projekt
- Attendorn, 05.06.2024
- Straße & Verkehr
- Von Nicole Voss
Attendorn. Wenn es nach den Plänen von Straßen NRW und den bauausführenden regionalen Unternehmen geht, soll der Neubau der Ihnetalbrücke samt Kreisverkehr und neuer Straßenanbindung im Sommer 2027 fertiggestellt sein. Das teilten Projektleiter Christoph Klappert und der Bauleiter von Straßen NRW Steffen Scholz am Mittwochvormittag, 5. Juni, bei einer Pressekonferenz mit.
Das Vorhaben in Kürze: Die Ihnetalbrücke wird neben der vorhandenen Brücke neugebaut. Die vorhandene Straße wird nach der Fertigstellung der neuen Brücke an diese angebunden und es entsteht ein Turbo-Kreisel.
Im Sommer letzten Jahres wurde die Vergabe vollzogen und rund 2.000 Seiten an Plänen angefertigt. Ursprünglich sollten die Bagger zunächst auf der Attendorner Seite anrollen.
Eine gefundene Schlingnatter machte den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung und die Arbeiten begannen auf der Olper Seite. Mittlerweile wurden weitere Schlingnattern gefunden, die umgesiedelt wurden und ein separates Habitat erhalten haben.
Momentan wird die Böschung abgestützt, damit der Hang nicht abstürzt und es wird das Fundament für den Stützpfeiler in der Mitte der 80 Meter langen Brücke erstellt. Die Olper Seite soll bis Sommer 2025 fertiggestellt sein. Im Oktober dieses Jahres sollen parallel die Arbeiten an der Attendorner Seite beginnen.
Der Neubau der Brücke direkt neben der alten Brücke – die beidseitig befahrbar ist - ist für den Zeitraum von April 2025 bis Mai 2026 geplant. Für den Rückbau der alten Brücke nannten die Verantwortlichen den Zeitraum Januar bis Mai 2027.
Die endgültige Fertigstellung der Arbeiten ist für Sommer 2027 anvisiert. Durch Stabilisierungsmaßnahmen ist die vorhandene Brücke befahrbar und stabil, wie Christoph Klappert betonte.
Entgegen vorherigen Veröffentlichungen in der Presse ist lediglich in der finalen Phase zwischen Januar und Mai 2027 eine kurzzeitige Vollsperrung geplant, da dann die Straße an die neue Brücke herangeführt wird.
„Unter Vollsperrung zu bauen, würde nicht im Verhältnis zu den wirtschaftlichen Verlusten stehen. Wir betreiben einen enormen Aufwand, um die Vollsperrung zeitlich auf ein Minimum zu begrenzen. Das ist kein 08/15-Projekt“, so Steffen Scholz.
Damit verwies der Bauleiter auch auf den umfangreichen Gewässerschutz, die Herausforderungen mit der Bahntrasse und die Tatsache, dass es sich um aufgeschütteten Boden aus dem Jahr 1959 handelt.
Die Verantwortlichen machten deutlich, dass diese Baumaßnahme momentan die größte im Bereich der Niederlassung Südwestfalen von Straßen NRW sei. Die ganze Maßnahme schlägt mit rund 18 Millionen Euro zu Buche. Da in diesem Zuge auch die L 512 teilweise erneuert wird, handelt es sich um eine Neubau- und keine Erhaltungsmaßnahme, was den Verantwortlichen zugute kommt, da das Land NRW für Erhaltungsmaßnahmen insgesamt 23 Millionen Euro zur Verfügung stellt.
Infos
Im Brückenerhaltungsprogramm des Landes NRW sind 400 Brücken aufgeführt.
Die Region Südwestfalen verfügt über das dichteste Bauwerksnetz an Brücken und Stützwällen.
Ein Lkw verursacht an Brücken die gleiche Schädigung wie 40.000 bis 60.000 Pkw.