Stadtgebiet Attendorn: Windkraft ausschließlich im Repetal?

Vier Flächen


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Die Karte gibt eine Übersicht. von Repro: Nicole Voss
Die Karte gibt eine Übersicht. © Repro: Nicole Voss

Attendorn. Nach eingehender Überprüfung möglicher Vorrangzonen für Windkraft unter Abwägung gesetzlich festgelegter Kriterien präsentierte der Experte des Planungsbüros VDH, Tancu Mahmout, am Montagabend, 24. Oktober, im Attendorner Ausschuss für Planen, Klima, Bauen und Umwelt vier Flächen, die für die Errichtung von Windenergieanlagen im Stadtgebiet Attendorn geeignet sind. Alle befinden sich im Repetal.


Hintergrund ist, dass die Stadt die bislang im rechtswirksamen Flächennutzungsplan dargestellten Flächen für Windenergieanlagen zugunsten neu darzustellender Konzentrationszonen aufheben möchte. Dabei wird Wert darauf gelegt, Flächen für mehrere Windräder und nicht nur für eine Anlage auszuweisen.

Als gut bewertete Tancu Mahmout eine 110 Hektar große Fläche in Mecklinghausen (sechs Windenergieanlagen), eine 99 Hektar große Fläche in Berlinghausen (fünf bis sechs Windenergieanlagen), eine 77 Hektar große Fläche in Rieflinghausen (fünf Windenergieanlagen) und eine 20 Hektar große Fläche in Jäckelchen (eine Windenergieanlage).

513 Hektar Potenzialflächen

Die Gesamtsumme der Potenzialflächen im Stadtgebiet Attendorn beläuft sich auf 513 Hektar. Die Ausschussmitglieder zeigten sich etwas zwiegespalten in Bezug auf Flächen, die ausschließlich im Repetal liegen, plädierten jedoch für die schnelle Umsetzung der Änderung des Flächennutzungsplanes.

Rolf Schöpf (CDU) sagte: „In Europa ist Druck auf dem Kessel. Wir sollten so schnell wie möglich umsetzen, obwohl es mich schon ein bisschen ärgert, dass die Flächen schwerpunktmäßig im Repetal liegen. Aber es wurde ja das gesamte Stadtgebiet untersucht.“

Verfahren transparent gestalten

Matthias Pröll (Die Grünen) betonte: „Als Heldener mache ich natürlich keine Luftsprünge. Wir sollten das Verfahren transparent und nachvollziehbar gestalten und eine verantwortungsbewusste Entscheidung treffen, sonst wird sie uns aus der Hand genommen.“

Meinolf Schmidt (UWG) stimmte der Ausweisung von Flächen ausschließlich im Repetal im Namen seiner Fraktion nicht zu.

Bürgermeister Christian Pospischil brach eine Lanze für die Ausführungen von Tancu Mahmout: „Es ist der beste unkomplizierteste Weg. Wir sollten nichts dem Zufall überlassen. Das Stadtgebiet wurde nach einheitlichen Kriterien untersucht. Wir sind mit dem neuen Flächennutzungsplan auf dem richtigen Weg.“

Infos

Aufgrund des zögerlichen Ausbaus der Windenergie von bislang nur 0,8 Prozent in Deutschland in Verbindung mit dem Notstand auf dem Energiemarkt hat die Bundesregierung am 8. Juli das Gesetz zur Erhöhung und Beschleunigung des Ausbaus von Windenergieanlagen an Land (Wind-an-Land-Gesetz, WaLG) beschlossen, das am 1. Januar 2023 in Kraft tritt. Hiernach sollen bis zum 31. Dezember zwei Prozent der Bundesfläche und 1,8 Prozent aller Flächen in NRW für Windkraftstandorte ausgewiesen werden. In Attendorn werden mit den vier ausgewiesenen Flächen etwa drei Prozent des Stadtgebiets als Windenergiegebiete ausgewiesen.

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