Torten, Pralinen, Schokolade: Aus der Redaktion in die Conditorei

LP-Serie „Ein Tag als...“


  • Attendorn, 18.09.2022
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  • Von Laura Gerhard
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LokalPlus-Praktikantin Laura Gerhard durfte einen Tag in die Rolle einer Konditorin in der Conditorei Harnischmacher schlüpfen. von Grafik: Sophie Poggel
LokalPlus-Praktikantin Laura Gerhard durfte einen Tag in die Rolle einer Konditorin in der Conditorei Harnischmacher schlüpfen. © Grafik: Sophie Poggel

Attendorn. Brötchen backen, Torten zubereiten, Pralinen herstellen: Der Beruf des Konditors ist abwechslungsreich und vielfältig. Einen Tag lang durfte LokalPlus-Praktikantin Laura Gerhard bei „Harnischmacher - Conditorei und Café“ in Attendorn verbringen, den Mitarbeitern über die Schulter schauen und selbst den Schneebesen in die Hand nehmen. Eins vorneweg: Die Torten sehen nicht nur gut aus, sondern schmecken auch fantastisch.


Es ist Dienstagmorgen, kurz vor 8 Uhr. Angekommen am Café, werfe ich einen ersten Blick in das Schaufenster des Cafés. Pralinen, Kekse und diverse Schokoladen lachen mich an. Ich freue auf den Tag.

Durch die große Glastür hindurch gelangt man ins Café. Ein himmlischer Geruch von Kuchen, Keksen und Torten kommt mir entgegen. Konditormeister Markus Harnischmacher nimmt mich in Empfang und führt mich in die Backstube.

Die drei Mitarbeiter begrüßen mich: Niclas, Hannah und Hanna. Niclas ist Geselle und seit sieben Jahren Konditor. Hannah ist ebenfalls Gesellin und seit ca. vier Jahren im Betrieb. Die letzte im Bunde ist Hanna, Auszubildende im letzten Jahr. Niclas und Hanna haben bereits um 6.20 angefangen und die Gesellin um 7.30 Uhr.

Dienstags ist Anschlag-Tag

Zu Beginn werden die Böden für die Torten gebacken, denn dienstags ist immer Anschlag-Tag. Gesellin Hannah macht am liebsten die Torten. Maracuja-Torten, Schokomousse-Torten und Schokohimbeer-Torten sollen heute zubereitet werden. Hannah startet mit den Maracuja-Torten.

Niclas kümmert sich währenddessen um die Cremes und Teige für die Böden. Mit jeweils zwei großen Anschlagmaschinen werden diese gerührt.

Hannah ist derweil dabei, die Füllungen für die Böden anzurühren. Dies macht sie alles mit der Hand, damit sich die verschiedenen Zutaten besser vermischen können. Die ersten Böden kommen in den Backofen und es wird ein Timer eingestellt.

LokalPlus-Praktikantin Laura Gerhard legt selber Hand an den Schneebesen und rührt den Teig. von Laura Gerhard
LokalPlus-Praktikantin Laura Gerhard legt selber Hand an den Schneebesen und rührt den Teig. © Laura Gerhard

Jetzt arbeitet sich Hannah Schicht um Schicht vor. Als ich einen Blick über die Schulter der Gesellin werfe, fällt mir auf, dass sie kaum bis gar nicht ins Rezept guckt. Ich wundere mich. „Ich kann fast alle auswendig. Wenn man die Kuchen seit mehreren Jahren jede Woche mal macht, braucht man irgendwann kein Rezept mehr“, erzählt sie mir lachend. Nachdem die einzelnen Elemente der Torten fertig sind, kommen sie in den Froster.

Zwischen Schokolade und Nussecken

Um 12 Uhr ist Pause. Hanna und Niclas machen eine halbe Stunde Pause, während ich die Gesellin weiter bei der Arbeit begleite. Hannah überzieht die Torten mit einer orangefarbenen Spiegelglasur. Nun werden die unteren Ränder der Torte noch mit Kokosraspeln verziert - fertig ist die süße Kalorienbombe.

Die Maracujatorte erstrahlt in einem hellen Glanz von Laura Gerhard
Die Maracujatorte erstrahlt in einem hellen Glanz © Laura Gerhard

Nach der Pause bereitet die Auszubildende Hanna Nussecken vor.

Geselle Niclas geht mit mir in die 1.Etage, wo sich die Schokoladenmaschine befindet. Die Conditorei gießt auch Schokoladentafeln und Pralinen. Niclas muss heute 30 Zartbitter- und noch einige Vollmilchschokoladen gießen, da eine Firma diese bestellt hat. Die fertigen Schokoladen kommen anschließend auch in den Froster, damit sie dort ihre feste Form annehmen können.

Hochsaison mit Spekulatius und Co.

Es ist kurz vor 13 Uhr. Niclas bereitet alles für den Feierabend vor. Seine Kolleginnen kümmern sich noch um ihre restlichen Aufgaben, damit sie bis zum Feierabend fertig sind.

Um 13.30 Uhr ist die Backstube blitzeblank. Feierabend. Niclas erzählt mir, dass es keine festen Arbeitszeiten gibt - es kommt immer auf die Auftragslage und den Backwarenbestand an. „Im Sommer zum Beispiel haben wir nicht so viel zu tun wie im Winter, da im Winter viel mehr Gebäck und Kuchen gegessen werden. Im Winter arbeiten wir manchmal bis zu zehn Stunden am Tag, da auch saisonale Produkte wie Spekulatius und Baumkuchen zubereitet werden müssen“, erzählt er mir.

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Die Schokomousse-Torte kann sich sehen lassen.

An meinem Tag in der Konditorei merke ich: Es ist immer viel zu tun. Eine Arbeit, die die Konditoren mit Begeisterung ausführen. So wie es Gesellin Hannah im Gespräch mit mir sagte: „Ich liebe besonders an meinem Beruf, dass ich immer was neues ausprobieren und somit meiner Kreativität freien Lauf lassen kann.“

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