Viega eröffnet interaktives Seminarcenter mit neuen Standards

Attendorn. Mit einem feierlichen Festakt hat die Firma Viega am Donnerstag, 26. Januar, vor rund 130 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden eines der nachhaltigsten Bildungsgebäude der Sanitär- und Heizungsbranche eröffnet. Das interaktive Seminarcenter in Attendorn-Ennest bietet zukünftig über 700 Seminare zu mehr als 20 Fachthemen aus den Bereichen Trinkwasserhygiene, Energieeffizienz, Schall- und Brandschutz sowie BIM und wurde nach höchsten ökologischen Standards erbaut.

Unternehmer Walter Viegener betonte in seiner Eröffnungsrede: „Mit der Viega World erreichen wir eine ganz neue Qualitätsstufe in der Wissensvermittlung“.

Das Gebäude selbst sei als Lernobjekt konzipiert. „Mit Exponaten zum Anfassen und Anschauen wird Wissen erlebbar.“ Offengelegte Systeme sowie digitale Modelle des Gebäudes und Gebäudedaten veranschaulichten Prozesse und kleinste Details, die sonst hinter der Wand verborgen seien. “Und Präsentationstechniken wie Augmented Reality (AR) bieten völlig neue Schulungserlebnisse“, erläuterte er stolz.

In dem 12.200 Quadratmeter großen Gebäude werden zukünftig Tausende von Fachkräften aus der Sanitär- und Heizungsbranche geschult. Mit der hohen zweistelligen Millioneninvestition will das Attendorner Familienunternehmen die Weiterbildung von Fachkräften stärken und das Bauen der Zukunft erlebbar machen.

„Die Viega World ist nicht nur ein Referenzobjekt für das Bauen der Zukunft, sondern auch das Herz der Marke Viega“, erklärte Anna Viegener. „Hier erleben unsere Gäste Vergangenheit und Zukunft unseres Familienunternehmens.“ Die Viega World zeige die 124-jährige Entwicklung vom Ein-Mann-Betrieb zum Weltmarktführer, vom Komponenten- zum Systemanbieter, der in fünfter Generation als Familienbetrieb geführt wird.

Die beiden Vorsitzenden des Gesellschafterausschusses der Viega Holding betonten auch die Verantwortung des Unternehmens für Klimaschutz und den bewussten Umgang mit wertvollen Ressourcen. Anna Viegener: „Wir arbeiten daran, dass Trinkwasserhygiene, Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort im Gebäude zum alltäglichen Standard werden. Wir installieren die Lebensadern der Gebäude von morgen. Das ist unser Anspruch.“

Auch Architekt Hanno Chef-Hendriks, der als Vertreter der ausführenden Architekten Heinle Wischer ein Grußwort sprach, erklärte die anspruchsvolle Aufgabe, die ihm die Unternehmerfamilie gestellt habe.

Erstmals in Europa sei ein Bildungsbau so konsequent mit der Arbeitsmethodik Building Information Modeling (BIM) über alle Leistungsphasen hinweg geplant und gebaut worden. Die Konstruktion des Gebäudes erfolgte vorab ganzheitlich mithilfe eines 3D-Modells, einem sogenannten digitalen Zwilling.

Viele der seit der Grundsteinlegung Mai 2018 gewonnenen Erkenntnisse seien bereits jetzt in einschlägige Normen und Regelwerke eingeflossen.

Das zukunftsweisende Energiekonzept beinhaltet eine 2.700 Quadratmeter Photovoltaik-Anlage und die Nutzung von Energie aus der benachbarten Viega-Produktion sowie eine innovative und effiziente Gebäudehülle. Als klimaneutrales Gebäude verbraucht die Viega World im Betrieb nicht mehr Energie, als sie selbst erzeugt.

MdL Jochen Ritter, Landrat Theo Melcher und Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil fanden in ihren Reden begeisterte Worte für das Seminarcenter und seine Ausbildungsmöglichkeiten. „Ein Quantensprung und Ausrufezeichen für die Region“, nannte es Jochen Ritter. „Was hier umgesetzt wurde, sucht seinesgleichen“.

Auch Landrat Theo Melcher geizte nicht mit Bewunderung für Viega World und die Unternehmerfamilie. „Wir können froh und glücklich sein, mutige und erfolgreiche Unternehmen wie Viegener zu haben. Von solchen Unternehmerpersönlichkeiten profitiert die gesamte Region.“

Christian Pospischil betonte, dass er sich als Bürgermeister besonders darüber freue, dass sich auch die fünfte Generation der Firma Viegener standorttreu zeige. Schmunzelnd bedankte sich Pospischil für die „pünktlich gezahlten Gewerbesteuern“ und bestätigte: „Geht es Viega gut, geht es der Region gut“.

Nach so viel verbalen „Appetithappen“ wurde die Eröffnung mit dem Zerschneiden des gelben Bandes und einer spektakulären Herzschlaginszenierung im Foyer offiziell.