Vom Holzgerüst zum bunten Hingucker: Startschuss für die Wagenbauer
LokalPlus begleitet „Attendorner Pappnasen“
- Attendorn, 17.10.2024
- Karneval , Verschiedenes
- Von Jana Becker
Attendorn. Die erste Schraube ist gesetzt, die Arbeiten beginnen. In der Wagenbauhalle in Attendorn ist am Mittwoch, 16. Oktober, die Bauphase für die Karnevalswagen gestartet. Mit dabei ist auch Marcel Benninghaus mit den „Attendorner Pappnasen“. LokalPlus begleitet den Bau ihres Wagens – vom Holzgerüst bis zum bunten Endergebnis.
Seit 2019 baut Marcel Benninghaus jährlich an einem eigenen Wagen. Karneval feiert er aber schon länger. Seit er 15 Jahre alt ist, geht er auch im Karnevalsumzug an Veilchendienstag in Attendorn mit.
Die Ideen für die Themen entwickelt der 31-jährige Physiotherapeut selbst. Er designt auch die Vorlagen. „Ich habe circa 20 Themen ausgearbeitet. Kurz vor Karneval treffe ich eine engere Auswahl und lasse dann die Gruppe entscheiden.“ Die Gruppe, das sind die „Attendorner Pappnasen“.
Letztes Jahr seien einige Kinder auf ihn zugekommen, berichtet Marcel. Sie hätten gefragt, ob man einen Harry-Potter-Wagen machen könnte. „Die Vorlage hatte ich eh fertig. Es ist aber immer eine Gruppenentscheidung.“ Die „Attendorner Pappnasen“ entscheiden sich dafür und so sollen den Wagen nun das Schloss Hogwarts und die beiden Charaktere Harry und Hagrid aus den Harry-Potter-Filmen schmücken.
Der Bau des Harry-Potter-Wagens hat am Mittwoch, 16. Oktober, begonnen. Die Konstruktion aus dem vergangenen Jahr wird abgebaut und die ersten Pfeiler und Bretter für das neue Design angeschraubt. Gearbeitet wird in Eigenregie. Das nötige Wissen für den Bau solcher Konstruktionen hat sich Marcel während seiner ersten Ausbildung zum Dachdecker angeeignet.
Normalerweise helfen bei dem Bau bis zu zehn Personen. Am ersten Bautag ist die Gruppe zu dritt, neben Marcel helfen auch Kai Lemmersmann und Jörg Menzel beim Setzen der ersten Schrauben und Pfeiler. Alle drei gehören zum harten Kern der Gruppe. Der besteht insgesamt aus fünf Personen. „Kai leitet alles Organisatorische, besucht die Sitzungen. Ich leite den Bau“, erklärt Marcel.
Das Holz, das die Gruppe verarbeitet, sammeln sie über das Jahr zusammen. „Da vorne liegt zum Beispiel Kais alte Gartenlaube“. Marcel deutet auf einen Haufen Bretter unter dem Wagen. „Manche kaufen extra neues Holz, wir recyceln lieber“, erklärt Kai.
Bis zum Karnevalsumzug im März 2025 ist die Gruppe jetzt jeden Mittwoch in der Wagenbauhalle in Attendorn. Auf die Frage, wie lange dann gearbeitet wird, geben die drei eine klare Antwort: „Solange wie das Bier reicht“.
Nach kurzer Überlegung ergänzt Kai: „In der Woche sind es bestimmt fünf bis sechs Stunden. Gegen Ende, also kurz vor Karneval, sind wir dann auch samstags hier.“
Noch sind es bis dahin aber ein paar Monate. Der Bau des Wagens steht am Anfang. LokalPlus wird die Arbeiten der „Attendorner Pappnasen“ weiter begleiten. Wie weit die Wagenbauer wohl beim nächsten Besuch sind?