Was für Christian Pospischil die wichtigsten Vorhaben in Attendorn sind
Bürgermeister besucht LP-Redaktion
- Attendorn, 31.01.2025
- Politik
- Von Nicole Vossund Wolfgang Schneider

Altenhundem/Attendorn. Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil war am Donnerstagnachmittag, 30. Januar, zu seinem traditionellen Jahresbesuch in der LokalPlus-Redaktion in Altenhundem. Mit LP-Redaktionsleiter Wolfgang Schneider und Redakteurin Nicole Voss sprach er über das, was in der Hansestadt derzeit für Gesprächsstoff sorgt und geplant ist.

Seit Jahren im Fokus ist das Industriegebiet Fernholte/Eckenbachtal. Dort solle im Frühjahr mit den Bodenbewegungen begonnen werden und dann die Erschließung folgen, berichtete Pospischil. Er rechnet damit, dass die Erdarbeiten etwa ein Jahr dauern.
Die Industrie einmal aufgegriffen, stellt sich auch die Frage, ob Bürgermeister Pospischil aufgrund der Wirtschaftslage besorgt ist und sich Sorgen um den Verlust von Arbeitsplätzen in den Attendorner Unternehmen macht.
„Die Krise im Automotive-Bereich ist hier angekommen. Ich glaube jedoch, dass unsere heimischen Firmen so aufgestellt sind, dass sie die Krise meistern können.”
„Ja, Arbeitsplätze sind in Gefahr und werden auch schon abgebaut. Das zeigt, dass die Krise im Automotive-Bereich hier angekommen ist. Ich glaube jedoch, dass unsere heimischen Firmen so aufgestellt sind, dass sie die Krise meistern können. Wir können uns glücklich schätzen, so viele familiengeführte Unternehmen zu haben“, so Christian Pospischil.

Kurzarbeit sei ein Instrument, um auftragsschwache Zeiten zu überbrücken. Wer nicht daran glaube, dass sich seine Firma wieder erhole, würde dieses Instrument nicht einsetzen, machte das Stadtoberhaupt deutlich.
Hohe Ausgaben durch den Kommunen von Bund und Land auferlegte Aufgaben und sinkende Steuereinnahmen machen dem Attendorner Bürgermeister Sorgen. Seinen Eindruck zur finanziellen Lage schilderte Christian Pospischil bildlich: „Das Glas ist nicht ganz voll und nicht ganz leer. Wir sollten es auf jeden Fall nicht auf einmal leer trinken, sondern unsere Haushaltsmittel gezielt einsetzen.“



Im geplanten Ferienpark in der Waldenburger Bucht sei der erste Bauabschnitt abgeschlossen und die Ferienhäuser vom privaten Betreiber vermarktet. Nächster Schritt sei es seitens der Stadt, im kommenden halben Jahr den Bebauungsplan abzuschließen. Für die Gesamtmaßnahme sei der Nachweis der Verträglichkeit durch Fachgutachten nötig, erläuterte Pospischil.
Zum Thema Glasfasernetz sagte der Bürgermeister der Hansestadt, dass das Glasfasernetz flächendeckend ausgebaut werde, aber nicht an allen möglichen Stellen gleichzeitig. Schwerpunkt sei momentan der Stadtteil Schwalbenohl.
Die Stadt Attendorn setzt seit Jahren einiges daran, den Einzelhandel zu stärken. Trotzdem räumte Bürgermeister Pospischil ein, dass nach wie vor viel Kaufkraft insbesondere im Lebensmittel- und im Drogeriebereich aus Attendorn in die Nachbarkommunen abfließe. Deshalb wünsche er sich Investitionen sowie zusätzliche Anbieter, die für ein breites Sortiment, mehr Auswahl und Wettbewerb sorgen. „Wir haben viel in die Innenstadt investiert, damit es sich lohnt, nach dem Einkaufen zu verweilen. Beim Wall-Center müssen wir jetzt Nägel mit Köpfen machen“, mahnte Pospischil.


Ein Thema, an dem keine Kommune vorbeikommt, ist bezahlbarer Wohnraum. Da gibt es auch in Attendorn einen großen Bedarf. Aufgrund der immensen Preissteigerungen in der Baubranche seien bereits angestoßene Projekte zum Erliegen gekommen und Fördermittel dafür kämen auf dem Land fast nicht an. Die Stadt Attendorn wolle aber innerhalb ihrer Möglichkeiten dazu beitragen, bezahlbaren Wohnraum zu unterstützen.
Dazu gehöre es zum Beispiel, bei der Planung von Neubaugebieten nicht nur auf Einfamilienhäuser zu setzen, sondern dort auch Flächen für Doppel- und Mehrfamilienhäuser zu bieten. Auch eine Nachverdichtung von Flächen im innerstädtischen Bereich und den Dorfzentren sei eine Möglichkeit, Wohnraum für Menschen zu schaffen, die sich kleiner setzen möchten.
Positiv blickte Pospischil auf das erste Attendorn Open Air zurück. Das Festival habe viele Menschen in die Stadt gelockt und zusätzliche Umsätze generiert. Einer Neuauflage steht er positiv gegenüber, doch dafür sei noch einiges zu klären.

In den nächsten Jahren will die Stadt laut Aussage des Bürgermeisters schwerpunktmäßig in die Bereiche Schulen und Feuerwehrhäuser investieren. Um bestmögliche Bildungschancen zu bieten sei es wichtig, auch die räumlichen Voraussetzungen an den Schulen den aktuellen Erfordernissen anzupassen.

