Weihnachtskinder: reichlich beschenkt oder ganz vergessen?
Immer schulfrei und Extra-Geschenke
- Attendorn, 24.12.2024
- Verschiedenes
- Von Jana Becker

Attendorn. An Weihnachten geht es hauptsächlich um die Geburt von Jesus Christus. Außer ihm haben auch mehr als 100.000 weitere Menschen Geburtstag an Weihnachten – allein in NRW. Eines dieser sogenannten Weihnachtskinder ist Maximilian Ortmann. Er wurde am 24. Dezember 1998 in Attendorn geboren. LokalPlus hat ihn gefragt, wie das für ihn ist.

Weihnachten ist das Fest der Familie. Die meisten Menschen feiern es daheim im Kreise ihrer Liebsten. Doch wie ist es, an einem so großen und international bedeutsamen Tag Geburtstag zu haben? „Für mich ist das halt normal. Ich kenne das nicht anders“, sagt Maximilian Ortmann.
Der gebürtige Attendorner wohnt aktuell in Stuttgart und besucht dort die Meisterschule, um später ins Familiengeschäft einzusteigen. Auch wenn sein Geburtstag ein Tag ist, bei dem viele mit den Gedanken beim Weihnachtsfest sind, wird er nicht gänzlich ausgelassen.

„Morgens beim Frühstück gibt es oft Kuchen und Gratulationen“, erklärt Maximilian. Manchmal kämen noch die Großeltern oder der beste Freund auf einen Kaffee vorbei. „Aber dann war's das auch.“

Trotzdem: „Es ist schon was Besonderes, auch wenn es manchmal etwas hinten rüber fällt,“ gesteht der 25-Jährige nach kurzer Überlegung. Denn statt an Heiligabend feierte er den Kindergeburtstag früher an seinem Namenstag, dem 14. August. „Das war schon cool, weil das niemand mehr macht.“
An Weihnachten geboren zu sein, hat auch Vorteile. „Ja, ich bekomme Extra-Geschenke“, beantwortet Maximilian die wohl am häufigsten gestellte Frage. „Zumindest von meinen Eltern und Großeltern.“
Außerdem hat er seinen Geburtstag noch nie in der Schule verbracht, denn Heiligabend fällt naturgemäß stets in die Weihnachtsferien. Und wenn er an Weihnachten die Familie besucht, dann wird ihm zuerst gratuliert und er erhält ein Geschenk. „Erst danach gibt es für die anderen Bescherung“, sagt er.


Dabei war seine Geburt eigentlich für einen anderen Tag geplant. Der errechnete Termin war der 31. Dezember. „Ich war dann aber doch Mamas Weihnachtsgeschenk“, sagt Maximilian lachend. Und auch wenn er sich heute nicht daran erinnern kann, weiß er aus Erzählungen, dass er von besonderen Gästen begrüßt wurde: Die Heiligen Drei Könige besuchten ihn und seine Mutter am Krankenhausbett.

Heute feiert er immer in einer Kneipe in der Heimat in seinen Geburtstag rein. „Das soll ganz ungezwungen sein. Wer will, der kommt halt. Aber ich will niemanden zusätzlichen Stress machen, so kurz vor Heiligabend“, erklärt er bescheiden. Mittlerweile hat sich ihm ein weiteres Weihnachtskind aus Attendorn angeschlossen.

