Wer stiehlt einen sieben Meter hohen Weihnachtsmann?

Dreister Diebstahl in Dünschede


  • Attendorn, 16.12.2022
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  • Von Lorena Klein
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Der gestohlene Weihnachtsmann - links am Tag und rechts in der Dämmerung. von privat
Der gestohlene Weihnachtsmann - links am Tag und rechts in der Dämmerung. © privat

Dünschede. Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist er während der Adventszeit das unübersehbare Erkennungsmerkmal am Ortseingang von Dünschede: der sieben Meter hohe, überdimensionale und immer gut gelaunte Weihnachtmann von Wirths Baum-Markt. Doch als Weihnachtsbaumhändler Martin Wirth am Freitag, 16. Dezember, gegen 14 Uhr an seiner Tannenbaumkultur ankommt, ist da nichts als eine klaffende Lücke im Grün.


Die riesige aufblasbare Leuchtfigur wurde über Nacht gestohlen. Vier Befestigungsgurte sind das einzige, das noch an den rot-weißen Riesen erinnert, der Dezember für Dezember treue Dienste geleistet hat. Martin Wirth und seine Angestellten sind erschrocken und fassungslos: „Wer stiehlt einen sieben Meter hohen Weihnachtsmann?“ Dabei rätselt man nicht nur über das Warum, sondern vor allem über das Wie.

Spuren aus dem Wald

Spuren ließen vermuten, dass die Diebe aus dem Wald oberhalb der Weihnachtsbaumkultur gekommen und wieder dorthin verschwunden sein müssen, so Wirth. Möglich, dass sich die Täter in der Gegend auskennen. Bei einer Sache sei er sich jedoch nahezu sicher: „Es müssen mehrere Personen gewesen sein. So einen riesigen Weihnachtsmann transportiert man nicht alleine.“ Inklusive Gebläse wiegt die Figur etwa 50 Kilogramm.

Wo vorher der große Weihnachtsmann stand, sind nur noch die roten Befestigungsgurte zu sehen. von privat
Wo vorher der große Weihnachtsmann stand, sind nur noch die roten Befestigungsgurte zu sehen. © privat

Mit dem Weihnachtsmann wurde dem Familienbetrieb ein jahrelanger Begleiter weggenommen, ein richtiges Unikat. „Es war der einzige Weihnachtsmann dieser Größe weit und breit“, erzählt Wirth entrüstet.

Vor mehr als 20 Jahren ließ die Familie die aufblasbare Leuchtfigur aus den USA importieren. 2.000 D-Mark bezahlte sie damals für den waschechten Santa Claus. Über die Zeit wurde das Gesicht ein wenig mit einem Permanentmarker verschönert, gesteht Wirth. Doch das mache ihn auch so einzigartig. Einen Eins-zu-eins-Ersatz könne es nicht geben.

Belohnung ausgesetzt

Hinter dem Diebstahl vermutet Wirth Konkurrenz. Erst vor zwei Wochen habe man die Reklameschilder vor der Verkaufsstelle mit Farbe beschmiert. „Wahrscheinlich werden die Täter versuchen, den Weihnachtsmann im Internet zu verkaufen. Hier vor Ort werden sie ihn wohl kaum wieder aufstellen“, ahnt Wirth.

Auch die Polizei hat der Weihnachtsbaumverkäufer bereits alarmiert und hofft, dass die Suche nach dem verlorenen Weihnachtsmann nicht erfolglos bleibt. Für die Wiederbeschaffung des gestohlenen roten Mantelträgers hat Martin Wirth eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt.

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