Wie ist der Stand beim geplanten Campus in Attendorn?

LP-Interview: Zwei Firmen ziehen sich zurück


  • Attendorn, 07.06.2024
  • Wirtschaft , Schule & Bildung
  • Von Nicole Voss
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Die ehemaligen Hoesch-Hallen in Attendorn. von Nicole Voss
Die ehemaligen Hoesch-Hallen in Attendorn. © Nicole Voss

Attendorn. Nach dem Kauf der ehemaligen Hoesch Hallen durch die Stadt Attendorn (LokalPlus berichtete) soll auf dem 26.000 Quadratmeter großen Areal ein Ort für Innovationen, Lernen und Begegnung entstehen. Bei einer Infoveranstaltung hat die „nonconform ideenwerkstatt“ kürzlich den aktuellen Sachstand rund um das Bigge-Campus-Projekt vorgestellt. LokalPlus-Redakteurin Nicole Voss sprach mit dem Projektverantwortlichen Christof Schneider von der Stadt Attendorn.


Was steht bei dem Projekt im Vordergrund – was genau ist geplant?

Die Größe des Geländes bietet vielfältige Möglichkeiten. Mit der Idee des Campus ist ein wesentlicher Baustein für die Entwicklung angedacht, räumlich wird dieser aber nur einen vergleichsweise kleinen Teil einnehmen. Mit (Aus-) Bildungsmöglichkeiten soll zugunsten des Wirtschaftsstandortes dem Fachkräftemangel begegnet werden. Weitere Nutzungen könnten Wohnen (in modernen Wohnformen), Freizeit oder Büroflächen sein.

Wie ist der aktuelle Stand der Dinge?

Als Projekt der laufenden Regionale wurde der erste Stern vergeben. Die ersten Überlegungen müssen nun in Gesprächen zwischen den interessierten Unternehmen, der Uni Siegen und der Stadt konkretisiert werden.

Wunsch: Beteiligung von Firmen und Bürgern

Wann ist mit dem zweiten Regionale-Stern zu rechnen?

Voraussichtlich wird der zweite Stern 2025 beantragt.

Inwieweit sollen die Attendorner Firmen/Bürger eingebunden werden?

Für das Campusprojekt sind die Interessen der Firmen von wesentlicher Bedeutung. Schließlich sollen deren Bedarfe Grundlage für das angestrebte Bildungsangebot werden.

Alles was darüber hinaus geschehen soll, soll unter Berücksichtigung von Wünschen aus der Bürgerschaft geplant werden. Dazu gab es am 27. Mai in den Hallen am Wassertor eine Bürgerveranstaltung, in der zahlreiche konstruktive Vorschläge erarbeitet wurden. Der Beteiligungsprozess ist damit aber nicht abgeschlossen. Auch weiterhin können gute Ideen eingebracht werden.

Rolle der Uni Siegen

Welche Rolle spielt die Uni Siegen?

Das Campusprojekt kann nur mit der Anbindung an eine Hochschule funktionieren. Deshalb werden derzeit unter Beteiligung von Attendorner Firmen Gespräche mit der Uni Siegen über eine Kooperation hier vor Ort geführt.

Medienberichten zufolge ziehen sich die Firma Viega und die LEWA aus dem Projekt zurück. Hat das Auswirkungen auf die weiteren Planungen?

Die ersten Ideen für die Nutzung des Areals als Campus stammen von der LEWA. Der Campus sollte auch zu deren eigener Weiterentwicklung dienen, deren Bedarfe sollten dort entsprechend Berücksichtigung finden.

Und die große Bedeutung der Firma Viega für Attendorn ist allgemein bekannt. Der Rückzug dieser Unternehmen aus diesem Projekt ist daher aus städtischer Sicht außerordentlich bedauerlich. Welche Auswirkungen sich daraus ergeben, wird sich in weiteren Gesprächen zeigen.

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