Wird es Klagen gegen Ausweisung von Windkraftflächen im Repetal geben?

Teilflächennutzungsplan


Windkraft Symbol Windrad
Windkraft Symbol Windrad

Attendorn. Nachdem im Attendorner Ausschuss für Planen, Klima, Bauen und Umwelt vier geeignete Flächen für die Errichtung von Windenergieanlagen ausschließlich im Repetal vorgestellt wurden (LokalPlus berichtete), wurde die Auslegung des dementsprechenden Teilflächennutzungsplanes in der kürzlich stattgefundenen Ratssitzung angeregt diskutiert und beschlossen.


Günter Schulte monierte: „Es ist sicherlich ein Schlag ins Gesicht, vor allem der Repetaler Hoteliers, wenn man in der Standortuntersuchung dann nur noch liest: “… Innerhalb des Tales finden sich verschiedene Beherbergungsbetriebe … Die Anlagen werden von diesem (= dem Golfplatz) und dem Tal sichtbar sein.“

Der SPD-Stadtverordneter für den Wahlkreisbezirk Helden/Niederhelden stellte weiter die Vorrangzonen auf den Prüfstand und beantragte die Aufnahme zusätzlicher Flächen in die städtischen Planungen, da das jeweilige deklarierte Konfliktpotenzial fragwürdig und an einigen Stellen schwer nachvollziehbar sei.

Tal mit überragender touristischer Bedeutung

Schulte ging explizit auf einige Flächen ein und stellte sie im Vergleich mit weiteren Flächen, die ähnliche artenschutzrechtliche Bedenken oder eine Einschränkung der Sichtbarkeit aufweisen, jedoch mit einem anderen Konfliktpotenzial bewertet wurden. Beispielsweise zur Fläche 6 sagte Günter Schulte: „Diese Fläche wird abgelehnt, weil durch die Windenergieanlage eine neue Belastung entstehen würde. Im Repetal gibt es durch die neue Höchstspannungsleitung schon eine Vorbelastung - und das führt zu einer positiveren Bewertung der Fläche. Das ist unfair und zynisch.“

Günter Schulte fügte hinzu, dass er große Bedenken habe, ob die Art der Bewertung einer Prüfung des Attendorner Flächennutzungsplanes standhalte, sollte es (zu erwartende) Klagen geben. Er räumte ein, dass sich die Zeiten seit dem Ratsbeschluss 2014 “zum Schutz des Repetals“ geändert haben und erneuerbare Energien wichtiger geworden sein, man spreche aber immer noch über ein Tal mit überragender touristischer Bedeutung.

Vorbelastete Gebiete zusätzlich belasten?

Sebastian Ohm (CDU) zeigte sich überzeugt, dass es Klagen geben werde: „Ich lehne den Vorschlag ab. Es ist den Menschen nicht zu erklären, dass vorbelastete Gebiete zusätzlich belastet werden. Wir müssen den Menschen das Gefühl geben, vernünftig abgewogen zu haben.“

Matthias Pröll (Die Grünen) stimmte im Namen seiner Fraktion zu: „Egal, wo die Windräder stehen, fallen sie auf. Die Planungen können nicht nur mit einer schönen Aussicht einhergehen. Wir brauchen Energie zu vernünftigen Preisen. Der Tourismus ist in allen Gebieten ein Thema. Ein transparenter und nachvollziehbarer Weg war uns wichtig.“

Kommunale Planungssicherheit behalten

Birgit Haberhauer-Kuschel (Union für Attendorn) zeigte sich von der genauen Analyse überzeugt und betonte: „Wir möchten unsere kommunale Planungssicherheit behalten.“

Rolf Schöpf analysierte: „Wir sagen, wir stehen hinter den Vorschlägen und suchen das Haar in der Suppe. In Niedersachsen und Schleswig Holstein wachsen Kinder damit auf, das wird auch hier bei uns bei nachfolgenden Generationen so sein.“

Bürgermeister Christian Pospischil beschwichtigte: „Wenn wir nicht nur im Repetal, sondern im ganzen Stadtgebiet ausweisen wollen, laufen wir Gefahr, dass der Flächennutzungsplan umsonst war. Wir müssen uns den Gegebenheiten von heute stellen und die Energiewende umsetzen und Flächen zur Verfügung stellen. Wir sollten den Bürgern kommunizieren, dass Windräder ein normaler Teil der Infrastruktur werden.“

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