Bald soll Künstliche Intelligenz viele Steuererklärungen bearbeiten

Pilotprojekt startet im Mai


Minister Dr. Marcus Optendrenk informiert bei einen Rundgang durch das neue Rechenzentrum in Kaarst über die Nutzung von KI in der Finanzverwaltung. von FM NRW/Caroline Seidel
Minister Dr. Marcus Optendrenk informiert bei einen Rundgang durch das neue Rechenzentrum in Kaarst über die Nutzung von KI in der Finanzverwaltung. © FM NRW/Caroline Seidel

Düsseldorf/Kreis Olpe. Ab Mai wird in vier Pilotfinanzämtern in NRW erstmals ein KI-Modul zur Unterstützung der Steuerveranlagung eingesetzt. Das Ziel: Steuererklärungen effizienter, schneller und treffsicherer bearbeitet werden – zum Vorteil für Bürger und für die Beschäftigten in der Finanzverwaltung.


„Künstliche Intelligenz hilft uns, die Steuerverwaltung bürgerfreundlicher zu gestalten“, sagt NRW-Finanzminister Dr. Marcus Optendrenk. „Wenn klar nachvollziehbare und unproblematische Steuererklärungen automatisch bearbeitet werden, erhalten die Menschen ihren Bescheid schneller. Gleichzeitig haben unsere Kolleginnen und Kollegen mehr Zeit für die komplexeren Fälle.“

Fälle mit geringem Prüfbedarf

Das neue KI-Modul erkennt Muster in den Steuerdaten und kann gut nachvollziehbare Fälle mit geringem Prüfbedarf gezielt identifizieren. Diese werden automatisiert verarbeitet – und damit schneller abgeschlossen. Die Pilotierung beginnt im Mai in den Finanzämtern Brühl, Bielefeld-Außenstadt, Hamm und Lübbecke. Nach erfolgreichem Testlauf ist die landesweite Einführung geplant.

Gestartet wird mit klassischen Arbeitnehmerfällen – also Steuererklärungen mit Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit, Kapitalerträgen, Vorsorgeaufwendungen, Sonderausgaben, haushaltsnahen Dienstleistungen und ähnlichen Bereichen. Eine Ausweitung auf weitere Fallkonstellationen ist bereits in Planung.

Neues Rechenzentrum

Für die Beschäftigten in den Veranlagungsstellen bringt die KI spürbare Vorteile: Sie müssen sich seltener mit einfachen Fällen befassen und erhalten weniger automatische Hinweise, die sie manuell prüfen müssen. Ein zentraler Baustein für die technologische Weiterentwicklung der Finanzverwaltung NRW ist das neue Rechenzentrum in Kaarst. Dort entsteht bis 2026 eines der modernsten Rechenzentren Deutschlands.

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem zukunftsfähigen und sicheren Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Ein aktueller Erlass definiert die organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen und sorgt für einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Tools.

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