Geht es dem Wolf bald an den Kragen? Landwirte wollen Regulierung
Berner Konvention ebnet Weg
- Aus der Region, 03.12.2024
- Verschiedenes
Kreis Olpe/Münster. Der in der Europäischen Union bisher unter Strengschutz stehende Wolf hat sich in den vergangenen Jahren ungebremst in Deutschland ausgebreitet. Bereits im September hatte die EU auf Botschafterebene für die Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes votiert. Künftig könnte es den Wölfen tatsächlich an den Kragen gehen.
Denn am Dienstag, 3. Dezember, haben die Unterzeichnerstaaten der sogenannten Berner Konvention zum Schutz europäischer Wildtiere in Straßburg entschieden, den Schutzstatus des Wolfs herabzusetzen. Dies ist die Voraussetzung, damit entsprechende EU-Gesetze geändert und anschließend auch auf nationaler Ebene umgesetzt werden können.
Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) hat seit Jahren auf Bundes- und EU-Ebene auf die großen Sorgen der Tierhalter hingewiesen, die sich von der Politik allein gelassen sehen. Trotz erheblicher Anstrengungen der westfälisch-lippischen Tierhalter, Schutzzäune zu errichten und Wachhunde einzusetzen, sei seit mehreren Jahren eine kontinuierlich steigende Anzahl an Nutztierrissen zu beobachten.
„Die heutige Entscheidung der Berner Konvention ebnet endlich den Weg für ein Bestandsmanagement des Wolfes, das schon lange überfällig war und Voraussetzung dafür ist, dass ein entsprechendes Wolfsmanagement durch Regulierung überhaupt umgesetzt werden kann“, sagt Bernd Eichert aus Wenden, der Wolfsbeauftragte im WLV. „Umweltministerin Lemke und die künftige Bundesregierung sind dringend gefragt, auf die Änderung der entsprechenden Gesetze für ein Bestandsmanagement von Wölfen hinzuwirken“, so Eichert.
„Beim Wolf ist die Grundlage für ein aktives Bestandsmanagement gegeben. Nur mit einer entsprechenden Kontrolle der Wolfsbestände und deren Regulierung ist nach unserer Einschätzung künftig ein Nebeneinander von Weidetierhaltung und Wolf möglich“, sagte WLV-Präsident Hubertus Beringeier in Münster.