Helfer-Netzwerk soll Eingewöhnung für Ukrainer erleichtern

Bus Brücke setzt auf nachhaltiges Konzept


Helfer der Bus Brücke bei einem Umzug. von Albrecht Brodhun
Helfer der Bus Brücke bei einem Umzug. © Albrecht Brodhun

Attendorn/Plettenberg. Die gemeinnützige Initiative „Bus Brücke“, die im Kreis Olpe sowie im Märkischen Kreis aktiv ist, baut derzeit ein Netzwerk auf, um den Familien aus der Ukraine, die sie bisher ins Sauerland geholt haben, die Eingewöhnung in der neuen Umgebung zu erleichtern.


Viele helfende Hände haben in den vergangenen Wochen bereits angepackt: Es gab Transporte von Polen ins Sauerland, Unterkünfte und Gastfamilien wurden organisiert. Nun gilt es weitere Hilfsangebote für die Geflüchteten aufzubauen.

„Man kann sich das wie eine Nachbarschaftshilfe vorstellen. Jede Familie soll ein privates Netzwerk von Paten bekommen, das sie unterstützt“, sagt Albrecht Brodhun von der Initiative „Bus Brücke“. Um dieses Netzwerk zu etablieren, sucht die „Bus Brücke“ derzeit Freiwillige, die sie unterstützen möchten.

Eine Fahrt zum Amt, zum Arzt oder Unterstützung bei Einkäufen; da helfen, wo die geflüchteten Familien derzeit noch Unterstützung benötigen. „Wem eine ganze Patenschaft zu viel ist, der kann sich auch auf das Anbieten von Fahrdiensten beschränken. Vereinzelt werden auch Helfer für Umzüge benötigt“, erklärt Albrecht Brodhun.

Kleinbus bereitgestellt

„Dank der Unterstützung des Heggener Reisedienstes Schulte steht jetzt auch ein Kleinbus für Fahrten in der Region kostenfrei zur Verfügung.“ Die Freiwilligen sollten aus Plettenberg, Werdohl oder Herscheid kommen beziehungsweise aus Attendorn und Umgebung.

Ukrainisch zu sprechen ist nicht nötig. Lediglich Engagement und ein wenig Zeit sind nötig. Interessierte können sich per E-Mail an busbruecke@akzente.org wenden oder telefonisch an Vivien Köster (0171/1 68 87 34).

Gezielte Aktionen

Nach wie vor sind Menschen aus der Ukraine auf der Flucht und benötigen Hilfe. „Viele Ukrainer, die derzeit noch in der Westukraine sind, haben angekündigt, dass sie nach Polen oder Deutschland flüchten möchten. Sie sitzen aber erst einmal noch auf gepackten Koffern, weil sie zunächst abwarten möchten, wie sich die Lage entwickelt. Sie möchten möglichst nah bei ihrem Zuhause bleiben, weil sie hoffen, schnell wieder dorthin zurückkehren zu können“, sagt Florian König, Initiator der „Bus Brücke“.

Daher werden derzeit nur vereinzelt Geflüchtete von der Initiative ins Sauerland geholt. Und es gilt weiterhin: Voraussetzung ist, dass eine Unterkunft hier im Sauerland zur Verfügung steht. So wurde zum Beispiel kürzlich eine Familie, die mit dem Flüchtlingsbus nach Dortmund gekommen war, nach Plettenberg geholt und zudem eine weitere fünfköpfige Familie nach Attendorn.

Paten-Netzwerk

„Wir konnten die Familie in einer Wohnung unterbringen. Allerdings fehlten dort noch Bettdecken. Das ist ein gutes Beispiel, an welcher Stelle das Paten-Netzwerk nun tätig wird. Denn die Familie kann noch nicht einfach losfahren und selbst Decken kaufen“, schildert Vivien Köster. Nach erfolgreichen Abhol-Aktionen aus Polen in das Sauerland gilt es nun, die Geflüchteten nicht alleine zu lassen, sie zu betreuen und zu unterstützen in ein neues Leben zu finden.

Es fanden bereits mehrere Aktionen statt, um die „Bus Brücke“ zu unterstützen. Hierzu zählten ein gemeinsames Spendenkonzert und ein Kuchenbasar.

Hintergrund

Die „Bus Brücke“ ist eine gemeinnützige Initiative, die von dem Plettenberger Unternehmen Event-Manufaktur (DEM) unter dem Dach des prange akzente e.V. gegründet wurde, um ukrainischen Geflüchteten zu helfen. Inspiriert durch die Community Willi & Söhne entstand der Name „Bus Brücke“, um symbolisch eine Hilfsbrücke zwischen der Ukraine und dem Sauerland zu bauen.

Die „Bus Brücke“ organisiert Abholungen der geflohenen Menschen aus Polen nach Deutschland und vermittelt private Unterkünfte für sie nach ihrer Ankunft im Sauerland. Unterstützt wird die Initiative durch Spenden.

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