Ist bald die Jagd auf Wölfe möglich? - Landwirte begrüßen Vorstoß

Schutzstatus des Wolfes Thema in EU


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Ein Wolf am Waldrand. von Pixabay.com
Ein Wolf am Waldrand. © Pixabay.com

Südwestfalen. Münster Der in der Europäischen Union bisher unter Strengschutz stehende Wolf hat sich in den vergangenen Jahren in Deutschland ausgebreitet. Offenbar zeichnet sich im Rat auf europäischer Ebene nun eine Mehrheit für den Vorschlag der Kommission ab, den Schutzstatus des Wolfes herabzustufen.


Hintergrund für diesen Vorstoß ist dem Vernehmen nach auch ein Umdenken der Bundesregierung und insbesondere der Umweltministerin Steffi Lemke, die den Vorstoß bisher abgelehnt hatte. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) hatte seit Jahren auf Bundes- und EU-Ebene auf die großen Sorgen der Tierhalter hingewiesen, die sich mit der alleinigen Verantwortung für den Schutz ihrer Tiere, den Folgen von Nutztierrissen sowie bürokratischen Hürden von der Politik allein gelassen sehen.

Bernd Eichert von Sigrid Mynar
Bernd Eichert © Sigrid Mynar

Bernd Eichert, Landwirt aus Wenden und WLV-Wolfsbeauftragter, bewertet die Abstimmung auf EU-Botschafterebene am Mittwoch, 25. September, als ersten wichtigen Schritt: „Trotz erheblicher Anstrengungen im Sinne des Herdenschutzes Schutzzäune zu errichten und Wachhunde einzusetzen, ist seit mehreren Jahren eine kontinuierlich steigende Anzahl an Nutztierrissen zu beobachten.

Es ist ein wichtiges Signal, dass auf Botschafterebene heute für eine Herabstufung des Schutzstatus für den Wolf gestimmt wurde. Dafür hatten wir uns als Verband auf europäischer und Bundesebene stark gemacht. Die Bejagung des Wolfes, die wir seit Jahren gefordert hatten, würde dadurch nun endlich möglich. Wir fordern die Europäische Kommission auf, den Antrag zügig umzusetzen.“

Zustimmung von MdEP Liese

Zu Wort meldete sich am Mittwochnachmittag auch der südwestfälische Europaabgeordnete Dr. Peter Liese: „Ich bin sehr froh über diese Entscheidung. Die Menschen machen sich Sorgen wegen der zunehmenden Verbreitung des Wolfes. Er ist lange keine bedrohte Art mehr, sondern bedroht insbesondere Weidetiere. Weidetierhaltung wird durch den Wolf mehr und mehr zurückgedrängt. Deswegen ist es gut, dass jetzt endlich gehandelt wird“. So kommentierte Liese den Beschluss zur Abstufung des Schutzstatus beim Wolf.

„Dass die Entscheidung so lange gedauert hat, liegt einzig und allein an Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Viele Mitgliedstaaten waren bereits seit Monaten bereit, dem Beschluss zuzustimmen. Deutschland und insbesondere das Umweltministerium haben lange blockiert“, betonte Liese.

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