Schleusernetzwerk in Hessen zerschlagen: Durchsuchung auch in Olpe

Mehrere Festnahmen


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Eine Schleuserbande aus Hessen ist am Dienstag, 13. September, zerschlagen worden. Eine Durchsuchung fand auch in Olpe statt. von Bundespolizei
Eine Schleuserbande aus Hessen ist am Dienstag, 13. September, zerschlagen worden. Eine Durchsuchung fand auch in Olpe statt. © Bundespolizei

Olpe. Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Frankfurt am Main hat am Dienstag, 13. September, im Auftrag der Staatsanwaltschaft Kassel wegen des Verdachts der banden- und gewerbsmäßigen Einschleusung von Ausländern insgesamt 20 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht und sechs Untersuchungshaftbefehle vollstreckt. Auch in Olpe gab es eine Durchsuchung.


Die festgenommenen Beschuldigten werden dem Haftrichter beim Amtsgericht Kassel am Dienstag, 13. September, vorgeführt. Neben der Durchsuchungsmaßnahme in Olpe gab es weitere in Siegen, Korbach, Frankenberg, Waldeck, Kümmersbruck, Regensburg, Vellmar und Kassel.

Aufgrund der Bewaffnung von drei Tätern mit Schusswaffen kamen auch Spezialkräfte der Bundespolizei zum Einsatz. Die Hauptbeschuldigten, vier Syrer, ein Iraker sowie ein Iraner stehen in Verdacht, gegen Entgelt vor allem syrische Staatsangehörige von Weißrussland, Polen und Österreich mit Hilfe von angemieteten Fahrzeugen in das Bundesgebiet eingeschleust zu haben.

Die Geschleusten waren dabei laut Bundespolizei teilweise lebensgefährlichen Umständen ausgesetzt, indem sie insbesondere auch auf Ladeflächen von Kleintransportern transportiert wurden.

Safe House in Korbach

In Deutschland angekommen kamen die Geschleusten vor ihrer Weiterschleusung nach Frankreich, Belgien und in die Niederlande zu Teilen in einem sogenannten „Safe House“ in der Innenstadt von Korbach unter. Aktuell wird davon ausgegangen, dass die Bande auf diesem Wege insgesamt 147 Personen nach Deutschland einschleuste, wobei die Dunkelziffer nach Einschätzung der Ermittler weitaus höher liegen dürfte.

Für ihre Transporte sollen die Beschuldigten im Einzelfall routenabhängige Zahlungen in Höhe von 600 bis zu 2.000 Euro erhalten haben. Die Gesamtsumme des inkriminierten Vermögens liegt bei ca. 200.000 Euro.

Darüber hinaus gerieten die Beschuldigten im Rahmen der umfangreichen Ermittlungen, die seit November 2021 geführt werden, in zwei Fällen in den Verdacht, Betäubungsmittel im zweistelligen Kilobereich nach Deutschland eingeführt zu haben. Auch in diesen beiden Fällen wird strafrechtlich gegen die Beschuldigten ermittelt.

Ermittlungserfolg durch internationale Zusammenarbeit

Zum Ermittlungserfolg hat insbesondere auch die internationale Zusammenarbeit mit den österreichischen und ungarischen Behörden beigetragen. Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen stellte die Polizei zahlreiche Beweismittel sicher, darunter geringe Mengen Betäubungsmittel, verbotene Gegenstände in Form eines Springmessers und eines Butterflymessers sowie eine Machete.

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