Stürme, Dürre, Schädlinge: IG BAU fordert mehr Forstpersonal

NRW-Wälder: Schäden in fünf Jahren ums 26-Fache gestiegen


Forstbeschäftigte haben mehr zu tun denn je. Sie müssen nicht nur geschädigte Bäume fällen und aufarbeiten, sondern auch die klimastabilen Wälder der Zukunft anlegen. Die zuständige Gewerkschaft IG BAU setzt sich für mehr Personal im Forst ein. von IG BAU
Forstbeschäftigte haben mehr zu tun denn je. Sie müssen nicht nur geschädigte Bäume fällen und aufarbeiten, sondern auch die klimastabilen Wälder der Zukunft anlegen. Die zuständige Gewerkschaft IG BAU setzt sich für mehr Personal im Forst ein. © IG BAU

Südwestfalen. Forstleute am Limit: Stürme, Trockenheit und Schädlinge machen nicht nur den Bäumen in der Region extrem zu schaffen, sondern führen auch zu einer Überlastung derer, die in der Forstwirtschaft arbeiten. Darauf macht die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Westfalen Mitte-Süd aufmerksam – und fordert deutlich mehr Personal für die Branche.


„Vom Forstwirt bis zur Revierleiterin – die Beschäftigten haben in NRW alle Hände voll zu tun, um die massiven Schäden der letzten Jahre zu beseitigen. Gleichzeitig kümmern sie sich darum, die Wälder der Zukunft anzulegen, damit sie für den Klimawandel gewappnet sind“, sagt IG BAU-Bezirksvorsitzender Friedhelm Kreft.

Im Wald spiele sich seit Jahren ein „regelrechtes Drama“ ab. „An den Bäumen zeige sich schon jetzt, welche Folgen extreme Wetterereignisse und damit der Klimawandel haben“, so Kreft. Der Gewerkschafter verweist auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Danach mussten allein im Jahr 2020 rund 14 Millionen Kubikmeter Schadholz aus den nordrhein-westfälischen Wäldern geholt werden – 26 Mal mehr als noch fünf Jahre zuvor. Dabei entfielen 98 Prozent aller Schäden auf Nadelhölzer wie Fichten und Kiefern, die besonders anfällig für Hitze und Insektenbefall sind.

Mehr Fachleute und faires Einkommen nötig

Doch ohne zusätzliches Personal dürfte sich die Lage in den kommenden Jahren weiter zuspitzen, warnt die IG BAU Westfalen Mitte-Süd. Die Gewerkschaft ruft die Waldbesitzer in der Region dazu auf, sich dringend um mehr Fachleute zu kümmern.

Entscheidend seien hierbei faire Einkommen und gute Arbeitsbedingungen. Azubis müssten nach ihrer Ausbildung übernommen werden. „Gerade junge Menschen gehen fürs Klima auf die Straße. Demos sind wichtig, aber es braucht auch Menschen, die Bäume pflanzen und Wälder pflegen“, so Kreft weiter.

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