Was unternehmen Unternehmen? Austausch zu zukünftigem Wohnen und Arbeiten

Zukunftsdialog für Südwestfalen


Der Zukunftsdialog ermöglicht durch den Austausch von Akteuren aus ganz Südwestfalen viele Denkanstöße zu Zukunftsthemen rund um das Wohnen und Arbeiten. von Stephan Müller / Südwestfalen Agentur
Der Zukunftsdialog ermöglicht durch den Austausch von Akteuren aus ganz Südwestfalen viele Denkanstöße zu Zukunftsthemen rund um das Wohnen und Arbeiten. © Stephan Müller / Südwestfalen Agentur

Kreis Olpe. Die Zukunftsdialoge für Südwestfalen beleuchten das Thema „Wie wollen wir zukünftig wohnen und arbeiten?“ in der REGIONALE 2025 aus verschiedenen Blickwinkeln. Impulse werden gegeben, Akteure vernetzt und neue Ideen gefunden. Organisiert von der Südwestfalen Agentur und den südwestfälischen Volksbanken ging es bei der jüngsten Ausgabe um die Unternehmersicht.


Für sie ist das Zusammenspiel aus Wohnen, Leben und Arbeiten ein Fachkräftethema – wie etliche Beispiele aus Südwestfalen zeigten. 50 Teilnehmer waren vor Ort und digital beim jüngsten Zukunftsdialog dabei.

„Die Generation Z tickt anders“, sagte Andreas Kurth, Leiter Ausbildung und Studium bei der EJOT Gruppe aus Bad Berleburg, direkt zu Beginn. Für Unternehmen werde es schwerer, junge Leute davon zu überzeugen, sich langfristig an ein Unternehmen zu binden. Man müsse überlegen, ob es nicht den Bedarf für ausgestattete „Mikroapartments“ oder ähnlich gebe und ergänzende Freizeit-Angebote wie E-Sports-Teams.

Firmeneigene Appartments für Azubis und Fachkräfte

Volker Arens, Personalleiter bei der Krombacher Brauerei, stellte das Projekt „Krombacher Wohnen“ vor. Die firmeneigenen Appartements dienen Führungskräften als Zweitwohnsitz und geben neuen Mitarbeitern die Möglichkeit, auch abseits der Arbeit Kontakte zu Kollegen und zur Region zu knüpfen.

In Kürze soll der neue Bereich „Young Living“ entstehen: für Auszubildende, die nicht aus der Region kommen, oder Trainees, die nur kurz im Unternehmen sind.

Mit den Überlegungen zum Wohnen und Arbeiten sind EJOT und Krombacher nicht alleine, wie Friederike Schulze von der Infineon Technologies AG aus Warstein und Nicole Trettner von der Hering GmbH & Co KG aus Burbach bestätigten.

Hilfe bei Suche

Infineon bietet neuen Mitarbeitern Hilfe bei der Wohnungs- und Haussuche durch eine Kooperation mit lokalen Vermietern an und bei Hering werden Azubis, die mittlerweile von weit außerhalb der Region kommen, ortsnah untergebracht, um ihnen das Knüpfen von Kontakten zu erleichtern und die Anfahrt zu verkürzen.

Kurze Wege sind vielen Fachkräften wichtig, ergänzte Benjamin Hill, Geschäftsführer des Start-ups Ensun aus Siegen. Mangelnde ÖPNV-Anbindungen in ländlichen Regionen seien ein Problem, viele Arbeitsstätten ohne eigenes Auto nur schwer erreichbar.

Das Thema Mobilität mitzudenken, findet Dr. Stephanie Arens, Leiterin der REGIONALE 2025 bei der Südwestfalen Agentur, notwendig. Dazu passe die Idee, in der REGIONALE 2025 entlang der A45 Hubs und Co-Working-Spaces zu errichten, um Firmen und Pendler durch die Brückensperrung zu entlasten.

Ideen für neue Wohn-Angebote

Ideen für neue Wohn-Angebote stellte Marie Ting, Leiterin des Regionalmarketings bei der Südwestfalen Agentur, vor: „Wir möchten ein Projekt aufsetzen, bei dem Interessierte das Leben in Südwestfalen ausprobieren können. Wohnen auf Zeit mit Anschluss an eine Community und mit den Chancen des digitalen Arbeitens könnte Fachkräften den ländlichen Raum schmackhaft machen.“

Für das Vorhaben gab es von den Teilnehmern viel Zuspruch. Der nächste Zukunftsdialog findet am 22. September statt.

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