Christin-Marie Stamm stimmt gegen zusätzliche Belastungen

Erschließungsbeitrag


Die Landtagsabgeordnete Christin-Marie Stamm aus Olpe. von Mirko Raatz
Die Landtagsabgeordnete Christin-Marie Stamm aus Olpe. © Mirko Raatz

Düsseldorf/Kreis Olpe. Fünfstellige Rechnungen statt Planungssicherheit: Die schwarz-grüne Landesregierung kippt den Kompromiss zu den Erschließungsbeiträgen. Leittragende sind die Anlieger.


„Wenn eine neue Straße gebaut wird, müssen sich die Anlieger mit 90 Prozent an den Kosten beteiligen. Nicht selten erfolgt die Abrechnung der Straße allerdings nicht unmittelbar nach der Fertigstellung, sondern erst nach Jahrzehnten“, so die SPD-Landtagsabgeordnete Christin-Marie Stamm.

Meistens seien die Grundstücke dann schon in anderen Händen und mehrmals verkauft worden. Um den unendlich drohenden Beitragsforderungen ein Ende zu machen, habe der Landtag im vergangenen Jahr nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts kurz vor der Landtagswahl Fristen beschlossen, innerhalb derer die Beiträge abzurechnen sind.

Regelung verworfen

Nach Eintritt der Vorteilslage haben die Kommunen nun zehn Jahre Zeit, die Straße abzurechnen. Da es häufig umstritten ist, wann die Vorteilslage eintritt, wurde eine zweite Frist eingeführt. 25 Jahre nach dem ersten Spatenstich soll jedenfalls Schluss sein mit Erschließungsbeiträgen.

„Kein Jahr nach Inkrafttreten dieser sinnvollen Regelung, werfen CDU und Grüne die Fristen wieder über Bord. Das bedeutet für viele Betroffene erneut existenzbedrohende Beitragsbescheide Jahrzehnte später”, ärgert sich Christin-Marie Stamm über die Gesetzesänderung der Landesregierung.

10.000 Straßen betroffen

Konkret verdoppelt die schwarz-grüne Landesregierung die 10-Jahres-Frist auf 20 Jahre und streicht die 25-Jahres-Frist nach Spatenstich komplett. Von der Streichung der Frist sind in Nordrhein-Westfalen über 10.000 Straßen betroffen. Zehntausende Anliegerinnen und Anlieger müssen nun wieder mit hohen fünfstelligen Beitragsbescheiden rechnen.

„Das ist ein Foulspiel an den Anliegern, die sich auf die Regelung aus dem vergangenen Jahr verlassen haben. Als SPD-Landtagsfraktion fordern wir weiterhin eine verlässliche und bürgerfreundliche Frist ab dem ersten Spatenstich“, so die Abgeordnete.

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