Blasmusik und Streetfood: Drolshagener Markt wird belebt

Bürgermeister bittet Wohnraum zu melden


  • Drolshagen, 13.01.2023
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  • Von Rüdiger Kahlke
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Ein Streetfood-Festival soll im Juni zahlreiche Besucher auf den Drolshagener Marktplatz locken. von Symbolfoto: Rüdiger Kahlke
Ein Streetfood-Festival soll im Juni zahlreiche Besucher auf den Drolshagener Marktplatz locken. © Symbolfoto: Rüdiger Kahlke

Drolshagen. „Der Platz muss genutzt werden“, warb Bürgermeister Ulrich Berghof für Aktivitäten auf dem Marktplatz. Trotz guter Ansätze, wie Musik-Veranstaltungen im Sommer und Außengastronomie „ein bisschen was geht noch“, meinte er bei der Gesprächsrunde des Heimatvereins am Mittwochabend, 11. Januar.


So soll im September das Blasmusik-Festival eine Neuauflage erleben. Sechsmal habe es dieses Forum für die Bläser-Gruppen bereits gegeben. Für den 10. September plant der Kulturverein wieder ein solches Fest.

„Live-Treff“ in Planung

Auch den „Live-Treff“ soll es wieder geben. Start ist am 28. Juli. Danach sollen an den folgenden vier Freitagen im August verschiedene Musikgruppen Besucher auf dem Markt musikalisch ins Wochenende begleiten. Es wäre die vierte Saison mit diesem Angebot.

Auf ein Streetfood-Festival sollen sich Besucher vom 9. bis 11. Juni freuen können. Pläne mit einem Veranstalter konnten wegen der Pandemie nicht realisiert werden. „Es gibt den Veranstalter noch“, so Berghof. Und der will in 15 Zelten, an Wagen oder Ständen mit Angeboten aus der internationalen Küche die Gaumen kitzeln. Über dem Open-Air-Bistro soll ein Fesselballon als Wegweiser dienen. Freunde aus der Partnerstadt Joure in den Niederlanden werden den Ballon mit den Farben Frieslands steigen lassen.

Neue Heimat für Menschen aus 24 Ländern

Bereits jetzt gilt: „Die halbe Welt ist hier versammelt.“ Damit spielte der Bürgermeister bei dem Lagebericht im Heimathaus auf die Bevölkerungsstruktur und die Flüchtlingssituation an. Was die Zahl der Einwohner angeht, verzeichnet Drolshagen - ganz im Südwestfalen-Trend – „eine leicht rückläufige Tendenz.“ Das, so Berghof, zeige sich am zunehmenden Durchschnittsalter und am Rückgang der Schülerzahlen.

Bürgermeister Ulrich Berghof war zu Gast beim Heimatverein Drolshagen und gab wichtige Eckpunkte und Planungen rund um Drolshagen bekannt. von Rüdiger Kahlke
Bürgermeister Ulrich Berghof war zu Gast beim Heimatverein Drolshagen und gab wichtige Eckpunkte und Planungen rund um Drolshagen bekannt. © Rüdiger Kahlke

Dass im vorigen Jahr 100 Einwohner mehr als 2021 gezählt wurden, liegt an der Zuwanderung oder Zuweisung von Flüchtlingen. So beherberge die Stadt 189 Flüchtlinge aus 24 Ländern. Das Gros kommt aus Afghanistan (43), Syrien (41) und dem Irak (18). Weitere Herkunftsländer sind Iran, Mali, Algerien, Eritrea, aber auch die Russische Förderation und China. 113 Flüchtlinge haben ein Bleiberecht.

Ein Kraftakt sei es, diese Menschen unterzubringen. Hinzu kommen noch 210 Flüchtlinge aus der Ukraine. Bis Juli seien alle privat untergebracht worden. Auch hier stoße man an Grenzen. Berghof bat dringend, freien Wohnraum zu melden.

Große Investitionen nötig

Bei der Haushaltslage, seit 2016 ein Dauerthema, habe sich vieles zum Positiven gewendet. Die Konjunktur habe geholfen, die Stadt sei aber „weiterhin sparsam unterwegs“. Dank einer üppigen Rücklage konnte auch der Haushalt 2023 fiktiv ausgeglichen werden.

Zugleich wies der Bürgermeister darauf hin, dass große Kosten auf die Stadt zukommen. In erheblichem Maße müsse in die Schulen investiert werden, da 2026 der Ganztagsunterricht verbindlich werde. Feuerwehrhäuser und Verwaltungsgebäude erforderten ebenfalls hohe Mittel. Dass auch das Schwimmbad saniert oder zu ersetzt werden könnte, kann sich Berghof derzeit nicht vorstellen. Das vorläufige Rezept: Weiterbetrieb, solange es eben geht.

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