Die Höhle in Herpel ist ein Lieblingsplatz der Dorfbewohner

25-jähriges Höhlen-Jubiläum


  • Drolshagen, 13.09.2022
  • Verschiedenes
  • Von Nicole Voss
    Profilfoto Nicole Voss

    Nicole Voss

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Topnews
Jüngere und ältere Dorfbewohner treffen sich an der Höhle, die auch ein Rastplatz für Wanderer und Radfahrer ist. von Nicole Voss
Jüngere und ältere Dorfbewohner treffen sich an der Höhle, die auch ein Rastplatz für Wanderer und Radfahrer ist. © Nicole Voss

Herpel. Sie sind keine Höhlenmenschen und sie sind nicht auf den Spuren unterirdischer Abgründe. Dennoch lieben die Bewohner von Herpel ihre Höhle. Der Platz davor ist so etwas wie ein Dorfplatz im Kleinformat. Für die momentan 264 Einwohner des Ortes reicht es. Alle zwei Wochen mittwochs treffen sich die Bewohner und am Sonntag, 11. September, wurde das 25-jährige Jubiläum der Höhle gefeiert.


In gemütlicher Runde trafen sich die Herpeler vom Kindergartenkind bis zur 80-jährigen Seniorin Antonie Halbe, die übrigens bei allen Treffen immer noch gerne dabei ist. Leckeres vom Grill, Getränke, Kaffee und Kuchen gab es gegen eine Spende. Geld verdienen wollen die Organisatoren nicht, sondern die Dorfgemeinschaft zusammenhalten, was auch gelingt. Um die Versorgung mit Essen und Trinken kümmern sich federführend Ortsvorsteher Jörg Uelhoff und seine Mitstreiter Thomas Halbe und Andreas Trapp.

Letztgenannter stellte für die Treffen in den Wintermonaten seine Gartenhütte zur Verfügung. Blickfang bei den Veranstaltungen ist der „Höhlenbummler“. Ein umgebauter Anhänger, der mit Schirm, Kühlfach, Musikbox und Beleuchtung ausgestattet ist und den sich die Dorfbewohner bei privaten Anlässen auch ausleihen können.

Ortsvorsteher Jörg Uelhoff, Sonja Rose , Thomas Halbe und Andreas Trapp kümmern sich um die Organisation von Veranstaltungen. von Nicole Voss
Ortsvorsteher Jörg Uelhoff, Sonja Rose , Thomas Halbe und Andreas Trapp kümmern sich um die Organisation von Veranstaltungen. © Nicole Voss

Dorfgemeinschaft ist das Stichwort. „In Herpel hilft man sich gegenseitig. Zugezogene sind genauso willkommen wie Alteingesessene“, betont Sonja Rose , die selbst vor sieben Jahren zugezogen ist und die herzliche Aufnahme in die Dorfgemeinschaft lobt.

Vor 25 Jahren griffen die Dorfbewohner also zu Hacke und Spaten und schaufelten den Eingang zum ehemaligen Bergstollen wieder frei. „Wir haben unzählige Arbeitsstunden hier verbracht“, erinnert sich Franz Schürmann, der bei den Arbeiten wie auch einige andere mit anpackte.

Erstmals erwähnt wurde der Bergstollen im Jahr 1912. Landwirt Josef Stahlhacke suchte zu dieser Zeit nach Lehm für sein Bauernhaus und stieß dabei auf die Höhle. Es habe auch Erzählungen gegeben, wonach die Bauern aus dem Schreibershofer Grund eine Kupfererzader vermuteten.

Am Höhlenbummler lässt sich aushalten. von privat
Am Höhlenbummler lässt sich aushalten. © privat

Die ergiebige Erzader blieb aus. Hammer und Stollen gingen in den Besitz des Kupferschmiedes Georg Scheiteler, der Bankrott ging und Selbstmord beging. Im Zweiten Weltkrieg diente die Höhle als Luftschutzbunker. Manch einer der älteren Herpeler kann sich noch daran erinnern, wie er in Kindheitstagen mit seinen Eltern und Geschwistern Schutz vor Bombenangriffen suchte. 52 Jahre nach Kriegsende, am 29. Juni 1997 wurde der verschüttete Bergstollen wieder geöffnet.

Heute ist er 22 Meter lang und hat eine Breite von 0,8 bis 1,2 Metern, bei einer Höhe von 1,6 bis 2 Metern. Im Bereich des Höhleneingangs wurde ein attraktiver Wanderrastplatz angelegt, der zur Freude der Herpeler eifrig genutzt wird. .

Der Bereich vor der Höhle dient auch Wanderern und Radfahrern als Rastplatz. von Nicole Voss
Der Bereich vor der Höhle dient auch Wanderern und Radfahrern als Rastplatz. © Nicole Voss
Artikel teilen: