„Die Niere“ – Neustart mit Lampenfieber im alten Hützemerter Bahnhof

Applaus für Konnex-Theater eine große Motivation


  • Drolshagen, 04.11.2022
  • Kultur
  • Von Rüdiger Kahlke
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Eine Organspende und was sie mit Beziehungen macht, zeigt das Stück „Die Niere“. von Rüdiger Kahlke
Eine Organspende und was sie mit Beziehungen macht, zeigt das Stück „Die Niere“. © Rüdiger Kahlke

Drolshagen. Die letzte Premiere liegt fünf Jahre zurück. Nach drei Jahren Pause sind die Akteure des Konnex-Theaters zurück auf der Bühne – mit Lampenfieber. „Man merkt, dass man lange nicht gemacht hat“, räumt Anke Strugalla ein.


Aber: Bei der Generalprobe für „Die Niere“ im Saal des Hützemerter Bahnhof ist davon kaum etwas zu spüren. Der Neustart nach der Corona-Pause fußt auf einem Zufall, erzählt Stefan Ratay, der die Hauptrolle des Ehemanns von Katrin spielt. Er hadert, ob er seiner Frau eine Niere spenden soll.

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© Rüdiger Kahlke

Ratays Bruder hatte auf einem Festival den Film „Risiken & Nebenwirkungen“ gesehen, der nach der Vorlage von „Die Niere“ entstanden ist. Verfilmt hatte ihn der gleiche Regisseur, der auch das vorherige Erfolgsstück „Wunderübung“ verfilmt hatte. Da war für die Drolshagener Theatergruppe klar: „Das machen wir!“ Denn: der Stoff muss auch passen. Die kleine Bühne im Bahnhof begrenzt die Möglichkeiten. Drei bis vier Akteure – mehr geht nicht.

Lange Suche nach neuem Stück

Was motiviert die Konnex-Akteure? „Applaus“, sagt Christian Rahrbach (Götz). Dass es drei Jahre gedauert hat, bis sie den wieder genießen können, lag auch daran, dass das Team „lange auf der Suche nach einem neuen Stück“ war. Seit Januar laufen die Proben. Erst einzeln, Texte lernen, sich mit dem Stoff vertraut machen. Seit Ostern wurde gemeinsam geprobt.

Elke Wagner-Ackerschott führt Regie. „Sie muss uns sagen, wie wir uns zu bewegen haben“, erläutert Anke Strugalla (Katrin). Zu den Sommerferien stand die erste Hälfte des Programms. Dass es „ein relativ kurzes Stück“ ist, 50 statt der 80 Seiten wie bei der „Wunderübung“, half beim Neustart, so Christian Rahrbach, der bereit ist, Freundin Katrin eine Niere zu spenden.

Spielfreudig schon bei der Generalprobe des Stücks „Die Niere“: Anke Strugalla, Verena Gipperich, Stefan Ratay, Elke Wagner-Ackerschott (Regie), Christian Rahrbach und Martina Gosmann (Souffleuse). von Rüdiger Kahlke
Spielfreudig schon bei der Generalprobe des Stücks „Die Niere“: Anke Strugalla, Verena Gipperich, Stefan Ratay, Elke Wagner-Ackerschott (Regie), Christian Rahrbach und Martina Gosmann (Souffleuse). © Rüdiger Kahlke

In drei Akten mit einer Pause nach etwa 50 Minuten zeigt das Quartett auf der Bühne, die Beziehungsprobleme auf, die die Nierenerkrankung von Katrin im Freundeskreis auslöst. Zwischendurch klingen die Probleme an, die mit Organtransplantationen verbunden sind, ohne jedoch die gute Laune zu verderben. Wie schon bei der „Wunderübung“ nehmen die Ereignisse eine überraschende Wende.

Großes Interesse im Vorfeld

Schon nach wenigen Szenen in der Generalprobe läuft es rund. Lampenfieber? Na klar. „Die Spannung ist sonst nicht da“, meint Verena Gipperich (Diana). Mit zunehmender Spieldauer löst die sich, sind sich alle einig. Die Generalprobe, auch wenn es nur wenige Zuschauer gibt, ist schon ein wichtiger Fingerzeig, ob das Stück ankommt, meint Anke Strugalla. Aber: Jedes Publikum sei anders, reagiere unterschiedlich auf Szenen und Gags.

Zwölf Vorführungen sind im Hützemerter Bahnhof geplant. Von den möglichen 960 Karten sind bereits 300 verkauft. „Das ist ziemlich viel“, freut sich Christian Rahrbach über das große Interesse im Vorfeld.

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Die Besucher dürfen sich auf eine turbulente und höchst amüsante Auszeit aus dem Alltag freuen. Dafür stehen nicht nur die vier Schauspieler, Regisseurin Elke Wagner-Ackerschott sowie die Souffleusen Michaela David und Martina Gosmann. Requisiten steuern Ulrich Hilchenbach (Diamond Tower) und Christine Becker (Turmkuchen) bei.

Ulrich Hilchenbach , Rolf Bieker, Philipp Stamm und Hermann Grütz wirken ebenso wie Stefan Tump im Hintergrund mit, dass „Die Niere“ nicht „an die Nieren geht“, allenfalls die Lachmuskeln strapaziert.

Am Freitag, 4. November, hat das Stück von Stefan Vögel Premiere. „Er gilt als junger, deutschsprachiger Komödienschreiber, der alle dramaturgischen, psychologischen und komödiantischen Regeln beherrscht“, heißt es im Programmheft.

Info

Nach der Premiere sind noch fünf Vorstellungen im November und Dezember vorgesehen. Sechsmal wird das Stück im Januar 2023 gespielt.

Karten gibt es im Vorverkauf bei Bürobedarf Schürmann (Drolshagen) und im Hotel-Restaurant Haus Wigger (Hützemert).

Eintritt 10 Euro , ermäßigt 6 Euro.

Termine und Infos: www.konnex-theater.de

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