Drolshagen: Bauflächen nutzen als letzte Chance für kleine Dörfer
Neuer Flächennutzungsplan nach der Sommerpause
- Drolshagen, 17.06.2022
- Politik
- Von Rüdiger Kahlke
Drolshagen. Die Liste mit potenziellem Bauland soll aktualisiert werden. Das Update sagte Bürgermeister Ulrich Berghof nach intensiver Diskussion und dem Drängen der UCW-Fraktion im Ausschuss „Stadtentwicklung und Umwelt“ zu. Die Übersicht soll zur nächsten Sitzungsperiode der Stadtverordnetenversammlung vorliegen. Zudem soll nach den Sommerferien die Neufassung des Flächennutzungsplans auf den Weg gebracht werden.
Winfried Behme zog daraufhin einen Antrag der UCW-Fraktion zurück, in dem die „vollumfängliche Offenlegung der Ergebnisse der Verwaltung in Bezug auf die Möglichkeit zur Realisierung von Baulandausweisungen“ gefordert worden war.
Man müsse für die weitere Planung wissen, welche Flächen angeboten und welche eventuell aufgegeben oder getauscht werden können. Das sei Voraussetzung, einen neuen Flächennutzungsplan aufstellen zu können. Behme forderte entsprechende Listen, aus denen ersichtlich werde, welche Eigentümer Flächen verkaufen wollten oder nicht.
Bürgermeistere Ulrich Berghof sagte entsprechende Informationen zu, widersprach aber der Vermutung, dass man hier mit Blick auf Reduzierung der Bauflächen Eigentümern nicht auf die Füße treten wolle. Zudem solle die Arbeit am neuen Flächennutzungsplan nach der Sommerpause eingeleitet werden.
Ausgewiesene Bauflächen, die die Eigentümer aber nicht verkaufen wollen, würden aus dem Plan gestrichen und zu Grünland, so Berghof. Ob es für bestimmte Flächen Auflagen übergeordneter Behörden gebe, zeige sich erst im Verfahren zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans. Etwaige Konflikte mit Eigentümern scheue man nicht.
Stadtplaner Burkhard Wintersohl wies darauf hin, dass der Stadt laut Regionalplanung nur fünf Hektar neue Bauflächen zugebilligt würden. Derzeit seien 35 Hektar ausgewiesen. „Wir müssen viel zurückgeben“, kündigte er an. So müssten die alten Flächen „fast komplett“ aufgegeben werden. Mit dem Bauland-Programm, das der Rat beschlossen hatte, sollten neue Bauflächen aktiviert werden. Eigentümer waren entsprechend angeschrieben worden, ob sie Flächen zur Verfügung stellen, die die Stadt dann ankaufen würde.
Berghof sieht diese „Aktivierung“ von Flächen als letzte Möglichkeit, gerade in den kleinen Dörfern noch Neubauten ermöglichen zu können. Andreas Wigger (CDU) sah die Bemühungen als „sehr erfolgreich“ an. Weitere Nachfragen bei Eigentümern, wie die UCW wünschte, seien nicht nötig.