Von Fruchtmühlen bis Knochenstampfern: Die Drolshagener Mühlenlandschaft
Historische Einblicke
- Drolshagen, 06.12.2024
- Kultur

Drolshagen. Das elfte Jahresheft der Geschichtswerkstatt im Heimatverein für das Drolshagener Land erzählt auf 126 Seiten über die Mühlen der Region.

Die bekannteste darunter ist die Eichener Mühle, die einzige noch existierende Fruchtmühle. Weiter berichtet das Jahresheft unter anderem von zwei Flurbezeichnungen: den Parkplatz „Am Mühlenteich“ – dort befand sich der Teich zur Drolshagener Fruchtmühle – sowie den Festplatz bei der „Lohmühle“, wo bis vor 150 Jahren die Eichenlohe für die Drolshagener Gerbereien gemahlen wurde.
In dem Jahresheft wird nicht nur der Unterschied zwischen oberschlächtigen und unterschlächtigen Mühlen und die Bedeutung der Zwangs- oder Bannmühlen erklärt, sondern auch auf die unterschiedlichen Mühlenarten wie Ölmühlen, Knochenstampfmühlen, Lohmühlen, Walkmühlen und Sägemühlen hingewiesen, die es alle einmal im Drolshagener Land gegeben hat.

Eine besondere Geschichte hat eine der Fruchtmühlen in Heimicke. Sie wurde in den 1750er-Jahren von Heinrich Hundt errichtet, wogegen sowohl das Kloster Drolshagen als auch die Stadt Olpe und der Besitzer des unterhalb dieser Mühle gelegenen Kupferhammers, Georg Scheidler, Klage einreichten. Die Streitigkeiten gingen so weit, dass die Bewohner Heimickes den Olper Richter und seine Sekretäre mit Waffengewalt bedrohten, sodass diese in Schreibershof Schutz suchen mussten.


Das Jahrbuch ist erhältlich bei den Mitgliedern des Heimatvereins und der Geschichtswerkstatt sowie in der Buchhandlung Am Markt in Drolshagen. Bestellungen sind auch per E-Mail an mail@heimatverein-drolshagen.de möglich.
Über den Autor:

Nach seiner beruflichen Tätigkeit als Betriebsleiter von Industrieunternehmen studierte Peter Vitt Geschichte an der Universität Siegen, wo er auch zum Dr. phil. promoviert wurde.
Der gebürtige Siegerländer lebt seit Jahrzehnten in Drolshagen, wo er mehrere Bücher zur Netphener und Drolshagener Wirtschaftsgeschichte schrieb. Außerdem verfasste er viele Artikel in den Jahresheften der Drolshagener Geschichtswerkstatt. Er gründete diesen Arbeitskreis im Drolshagener Heimatverein und leitete ihn bis dieses Jahr.

Über die Geschichtswerkstatt
Alle zwei Monate treffen sich interessierte Bürger aus der Stadt Drolshagen und ihren vielen Ortschaften in diesem Arbeitskreis. Es werden von den Mitgliedern und Gästen kleine Vorträge gehalten, man lernt dort, mit Archiven und sonstigen Quellen zu arbeiten, tauscht sich über seine eigenen Entdeckungen aus und schreibt Artikel zu seinen Forschungsarbeiten für das Jahresheft, das im Jahr 2024 zum elften Mal herausgegeben wird.
