Was Grünland kann: Vortag und Wanderung geben informativen Einblick
Professor Laser zu Gast in Drolshagen
- Drolshagen, 14.09.2024
- Verschiedenes , Politik
Drolshagen. Professor Dr. Harald Laser vom Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen, Standort Soest, hat kürzlich auf Einladung der UDW Drolshagen im Drolshagener Heimathaus über die Ökosystem-Dienstleistungen des Grünlandes referiert. Daran schloss sich ein Besuch der Grünlandflächen des landwirtschaftlichen Betriebes von Michael und Susanne Alterauge an.
In seinem fast zweistündigen Vortrag vermittelte Professor Harald Laser Einblicke in die Bedeutung des Grünlandes für Landwirtschaft, Naturschutz, Klimaschutz und die deutschen Mittelgebirge. Zu den Teilnehmern zählten neben interessierten Bürgern auch Vertreter aus Landwirtschaft und Politik.
In Mittelgebirgen wie dem Sauerland ist Grünland die häufigste Form der Landnutzung. Sie beinhaltet nachhaltige und vielfältige Formen der landwirtschaftlichen Produktion von Futter- und Lebensmitteln und zunehmend auch erneuerbarer Energien, beispielsweise Biomasse zur Verstromung und Agri-PV Anlagen.
Außerdem bieten Wiesen und Weiden vielfältige Lebensräume und sichern Artenvielfalt. Für den Bodenschutz, den Hochwasserschutz, die Trinkwasserproduktion und vor allem den Klimaschutz als CO2-Speicher sind sie unverzichtbar. Grünland ist dabei selbst, ähnlich wie der Wald, vom Klimawandel durch Hitze- und Dürreperioden bedroht.
Bei Abendsonne erwanderte die Gruppe zusammen mit Professor Laser und Land- und Forstwirt Michael Alterauge die Wiesen auf dem Papenberg. Viele Expertendetails aus der Forschung und der landwirtschaftlichen Praxis zu Pflanzen- und Bodenökologie sowie zur Grünland-Bewirtschaftung wurden erklärt.
Zu den ökologischen Dienstleistungen von Grünland gebe es nur wenig universitäre Lehre und dadurch einen Mangel an ausgebildeten Grünlandberatern, bedauert die Unabhängige Drolshagener Wählergemeinschaft (UDW).
„Der Einsatz der Landwirte und Landwirtinnen für Umweltschutz im Grünlandbereich wird zum Teil gar nicht oder unangemessen entlohnt, weil es übersehene Dienstleistungen sind“, kritisiert sie. Dabei komme es auf diese Experten an, damit die Ökosysteme in Zukunft gut aufgestellt sind.