„Wohnraum.Drolshagen.“: Neues Übergangswohnheim steht kurz vor Baubeginn

Erstes gemeinsames Projekt von Kommune, Sparkasse und Pyramis


  • Drolshagen, 13.09.2022
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Freuen sich, das Projekt „Wohnraum.Drolshagen.“ als Genossenschaft zu verwirklichen: Rainer Lange (Kämmerer Stadt Drolshagen), Frank Beckehoff (Berater der Pyramis GmbH), Ulrich Berghof (Bürgermeister Stadt Drolshagen), Bernd Arns (Arns Bau), Nino Breitweg und Wilhelm Rücker (Sparkasse ODW) von Lorena Klein
Freuen sich, das Projekt „Wohnraum.Drolshagen.“ als Genossenschaft zu verwirklichen: Rainer Lange (Kämmerer Stadt Drolshagen), Frank Beckehoff (Berater der Pyramis GmbH), Ulrich Berghof (Bürgermeister Stadt Drolshagen), Bernd Arns (Arns Bau), Nino Breitweg und Wilhelm Rücker (Sparkasse ODW) © Lorena Klein

Drolshagen. Das Bauprojekt „Wohnraum.Drolshagen.“ zur Errichtung eines Übergangswohnheims für Geflüchtete und Obdachlose ist in vielerlei Hinsicht besonders. Nicht nur, dass der Gebäudekomplex innerhalb kürzester Zeit geplant wurde und die Bauarbeiten bereits im Oktober beginnen sollen. Es ist auch das erste Vorhaben, das die Stadt Drolshagen gemeinsam mit der Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden und der Pyramis Immobilien-Entwicklungs GmbH als Genossenschaft verwirklicht.


Nachdem im Frühjahr 2020 eine Arbeitsgruppe zur Neukonzeption der Unterbringungsmöglichkeiten geflüchteter und obdachloser Menschen gegründet worden war, stand schnell fest: Eine Sanierung der bereits 30 Jahre alten Containeranlage „In der Wünne“ ist unwirtschaftlich und kommt daher nicht in Frage. Im Dezember letzten Jahres gab die Stadtverordnetenversammlung grünes Licht für den Bau eines neuen Übergangswohnheims.

Dringend neuer Wohnraum benötigt

Die Situation habe sich vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan nochmals zugespitzt, erläuterte der Bürgermeister der Stadt Drolshagen, Ulrich Berghof, in einem Pressegespräch in der Sparkasse in Olpe am Montag, 12. September. „Es ist unsere moralische Pflicht, uns um alle uns zugewiesenen Menschen zu kümmern“.

Aktuell seien ca. 300 Geflüchtete im Raum Drolshagen untergebracht, u. a. in angemieteten Wohnungen oder der „Alten Schule“ in Bleche. Es wird dringend neuer Wohnraum benötigt, den der „freie Wohnungsmarkt“ derzeit nicht hergibt.

Anfang des Jahres entstand die Idee, das geplante Übergangswohnheim gemeinsam mit zwei Kooperationspartnern als Genossenschaft „Wohnraum.Drolshagen.eG“ zu realisieren, die dann im März gegründet wurde. Neben der Umgehung der nationalen Ausschreibungen und der dadurch schnelleren Auftragsvergabe durch die privatwirtschaftliche Struktur ermöglicht das Zusammenwirken der drei Gesellschafter später außerdem eine flexiblere Nutzung des Gebäudes.

Starke Partner und heimische Unternehmen

Während die Sparkasse vor allem die Funktion des Mitinvestors und Finanzierungspartners einnimmt, kann die Firma Pyramis als erfahrener Immobilienentwickler mit Expertise in kommunalen Bauprojekten dienen. Generalunternehmer des Auftrags ist die Firma Arns Bau aus Wenden-Hünsborn. Generell sollen weitestgehend lokale Handwerksbetriebe bei dem Bauprojekt mitwirken.

Die Gewinnerzielung steht für die Genossenschaft nicht im Vordergrund. Vielmehr geht es um das schnelle Schaffen von bezahlbaren Wohnraum.

Modern, massiv, energieeffizient

Bebaut wird eine Bruttogrundfläche von ca. 550 Quadratmetern oberhalb der jetzigen Wohncontainer „In der Wünne“ gegenüber der Sporthalle. Diese Lage habe sich auch in der Vergangenheit als geeigneter Standort erwiesen, erklärte Bürgermeister Ulrich Berghof.

Hier soll ein massives zweistöckiges Gebäude mit 19 Bewohnerzimmern, Gemeinschaftsräumen, gemeinsamen Sanitäranlagen und Wirtschaftsräumen sowie nachhaltiger, energieeffizienter Anlagentechnik, beispielsweise einer Luft-Wasser-Wärme-Pumpe und Photovoltaikanlage, entstehen. Das Investitionsvolumen für den Bau beträgt etwa 2,5 Millionen Euro.


Ein massiver und moderner Gebäudekomplex: So soll das neue Übergangswohnheim für Geflüchtete und Obdachlose „In der Wünne“ in Drolshagen aussehen. von Arns Bau GmbH
Ein massiver und moderner Gebäudekomplex: So soll das neue Übergangswohnheim für Geflüchtete und Obdachlose „In der Wünne“ in Drolshagen aussehen. © Arns Bau GmbH

Schon jetzt profitiert das Projekt von den Vorteilen der Genossenschaft. Noch in diesem Herbst soll die Grundsteinlegung erfolgen und Ende nächsten Jahres das Wohnheim fertiggestellt werden. „Wären wir den herkömmlichen Weg gegangen, befänden wir uns jetzt noch in der Planungsphase und würden mindestens ein Jahr länger brauchen“, zog Rainer Lange, Kämmerer der Stadt Drolshagen, einen konkreten Vergleich.

Nach der Fertigstellung soll das Gebäude langfristig an die Stadt Drolshagen vermietet werden. Das Wohnheim soll vorrangig als Übergangslösung für Geflüchtete dienen, jedoch ist die selbstständige Anmietung der Bewohner bei erfolgreicher Integration nicht ausgeschlossen.

Weitere Projekte in Aussicht

Auch in Zukunft möchte die Dreier-Konstellation aus Stadt, Sparkasse und Pyramis in andere Vorhaben rund um Immobilienentwicklung und neuen Wohnraum kooperieren, beispielsweise in das Projekt „Land.Leben.Drolshagen.“. Auch an der Umsetzung der Projekte „Zukunftsquartier Rothemühle“ und „Zukunftsquartier Olper Hütte“ sind die Sparkasse und die Pyramis GmbH beteiligt.

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