Zukunft des Stadtbades Drolshagen: Hängepartie geht weiter
Kostenschätzungen erst im September
- Drolshagen, 19.06.2024
- Politik
- Von Rüdiger Kahlke
Drolshagen. Die Hängepartie geht weiter. Eine Entscheidung über die Zukunft des Stadtbades dürfte wohl erst im Spätsommer fallen. Die Ergebnisse der Wirtschaftlichkeitsprüfung liegen noch nicht vor. Über den Stand der Untersuchungen informierte Dr. Peter Wagner vom Ingenieurbüro Dr. Wagner & Kollegen, Freudenberg, am Dienstagnachmittag, 18.Juni, den Ausschuss „Bildung, Soziales, Kultur und Sport“.
Das Büro sollte das „Betreiberkonzept“, das die Lenne Therme Anfang des Jahres vorgelegt hatte, auf Machbarkeit und finanzielle Plausibilität überprüfen.
Bürgermeister Ulrich Berghof ging im Vorfeld davon aus, dass ein weiterer Betrieb des Bades nicht zu stemmen ist. Er hat aber Verständnis dafür, dass sich die Politik mit einer Entscheidung schwertut. Die Belastung sei für die Stadt angesichts des zu erwartenden Anstiegs der Kreisumlage nicht tragbar. Dass eine Sanierung und damit ein weiterer Betrieb technisch machbar ist, stellt Berghof nicht infrage. Die Frage sei allenfalls zu welchen Kosten.
Die lagen dem Ausschuss auch am Dienstag noch nicht vor. Der Gutachter stellte die möglichen Sanierungsschritte und ihre Abfolge vor. Punkte dabei waren Dämmung, Fassade, PV-Anlage, Umrüstung auf eine Wärmepumpe, eventuell ein Verbund mit der benachbarten Sekundarschule. Etwa 20 Besucher verfolgten die Sitzung und machten deutlich, welche Rolle das Stadtbad für den Schwimmunterricht der Kinder habe.
Für den Bürgermeister geht es darum, Wünschenswertes vom Machbaren zu unterscheiden. Ein weiterer Betrieb des Bades übers Jahresende hinaus würde rechnerisch mit zusätzlich 60 Euro pro Einwohner zu Buche schlagen. Für die Stadt gelte, was auch für den jeden privaten Haushalt ein Kriterium sei: Können wir uns das leisten? Berghofs Haltung mit Blick auf die Belastung für die städtischen Finanzen ist klar: nicht leistbar.
Eine Entscheidung gab es am Dienstag nicht. Bis zum Sitzungsblock im September sollen auch Zahlen des Gutachters vorliegen. Vorsichtshalber wurde in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen, die Kündigungsfrist für den Stadtbad-Betreiber von sechs auf drei Monate zu verkürzen. Die Schließung das Bades zum Jahresende bleibt somit auf der Tagesordnung.