Bleibt Pastor Rudolf Mysliwiec im Pastoralverbund Bigge-Lenne-Fretter-Tal?
Sitzung im Bamenohler Pfarrheim
- Finnentrop, 16.10.2024
- Glaube & Religion
- Von Nicole Voss
Finnentrop. Die Nachricht traf die Menschen wie ein Schlag: Pastor Rudolf Mysliwiec soll nach 16 Jahren seelsorgerischer Tätigkeit im Pastoralverbund Bigge-Lenne-Fretter-Tal in Kürze eine neue Aufgabe im Pastoralverbund Rheda-Herzebrock-Clarholz übernehmen.
Pastor Myslewicz bedauert die Entscheidung: „Ich möchte gerne bleiben. Ich fühle mich die ganzen Jahre hier sehr wohl. Es sind nur noch etwa sechs Jahre bis zum offiziellen Ende meiner Dienstzeit.“
Einige Christen aus dem Pastoralverbund wehrten sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten gegen die Entscheidung. Es wurde eine Liste mit etwa 500 Unterschriften gegen die Versetzung des beliebten Pastors an das Erzbistum Paderborn geschickt. Bei den Schützen im Finnentroper Raum ist der Geistliche besonders beliebt, denn er ist ein Schützenfestf-Fan und war sogar im Jahr 2016 Schützenkönig in Weringhausen.
Die Bamenohler Jungschützen schreiben auf ihrer Facebookseite: „Wir, die Jungschützen Bamenohl, wurden alle durch das geistliche Amt unseres Pastors durch Taufen, Kommunionen und Firmungen durch das Leben getragen. Auch ihr teilt bestimmt viele positive Ereignisse sowie Erfahrungen mit Pastor Mysliwiec. Deshalb halten wir die Entscheidung des Erzbistums für mehr als unangebracht.“
Konsequenz: Vertreter der Kirchengemeinden und Christen, die möchten, dass der Geistliche in der hiesigen Region bleibt, trafen sich am Dienstag, 15. Oktober, mit Markus Schmiegel, Referent der Abteilung Pastorales Personal und Krisenintervention beim Erzbistum Paderborn, im Pfarrheim Bamenohl.
Dabei habe sich am Sachstand nichts geändert. Die Versetzung eines Pastors sei ein normaler Vorgang, erklärte Markus Schmiegel. „Ich nehme den Unmut der Menschen mit nach Paderborn, um weitere Gespräche zu führen. Es war eine emotionale Stunde, da die Menschen „ihren“ Pfarrer gerne behalten möchten. Es ist auch schön, wenn eine so starke Verbundenheit herrscht“, so Schmiegel, der darauf verwies, dass bei dem Treffen der Sachstand erhoben wurde und keine andere Entscheidung zu erwarten gewesen sei.
Die Sitzung bilanzierte Pastor Myslewicz als unbefriedigend: „Die Fragen der Menschen wurden nicht beantwortet.“ Doch jetzt heißt es abwarten, ob die Solidarität der Menschen vor Ort und die Meinung des Geistlichen die Verantwortlichen in Paderborn noch umstimmen können.
Sein neuer Einsatzort sei Pastor Mysliwiec aus früherer seelsorglicher Tätigkeit in Rheda bereits vertraut, heißt es in den Pfarrnachrichten des Pastoralverbundes Bigge-Lenne-Fretter-Tal. Und weiter: „Dennoch fällt ihm und auch vielen Gemeindemitgliedern, die ihn sehr schätzen, der Abschied hier natürlich schwer. Priester werden jedoch nicht nur für einen Ort, sondern für die gesamte Diözese geweiht. Veränderungen in den Aufgaben und Einsatzorten sind in einer Priesterlaufbahn deshalb üblich und häufig bereichernd.“
Auch Vikar Shijo Kottekaly Poulose soll nach drei Jahren im Pastoralverbund Finnentrop versetzt werden - eine Regelversetzung, wie in den aktuellen Pfarrnachrichten des Pastoralverbundes ebenfalls vermeldet wird. Das Pastoralteam Bigge-Lenne-Fretter-Tal soll im ersten Quartal 2025 durch einen neuen Pastor vervollständigt werden.