Feierstimmung trotz Niederlage – Bezirksligisten erleben „surrealen Tag“

SG Serkenrode/Fretter unterliegt Gegner


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Trotz Niederlage ließ sich die SG Serkenrode/Fretter in Gelsenkirchen feiern. von Nils Dinkel
Trotz Niederlage ließ sich die SG Serkenrode/Fretter in Gelsenkirchen feiern. © Nils Dinkel

Gelsenkirchen/Fretter. Einmal durch den Schalker Spielertunnel in die Veltins-Arena einlaufen: Was für Fußballprofis Normalität ist, hat bei den Akteuren der SG Serkenrode/Fretter am Samstagnachmittag, 30. November, für Gänsehautmomente gesorgt. Auch wenn die Kicker aus der Gemeinde Finnentrop das Bezirksliga-Spiel gegen die SG Bödefeld/Henne-Rartal, einem direkten Tabellennachbarn, am Ende mit 1:4 unterlagen.


An der Veltins-Arena hatten hunderte Fans aus Finnentrop und Umgebung die SG Serkenrode/Fretter in Empfang genommen. Kaum angekommen, bereiteten sie sich auf das Spiel in der Arena vor.

Begleitet von Einlaufkindern betraten die Mannschaften den heiligen Rasen der Schalke-Profis – ein Privileg, das Amateurvereinen normalerweise verwehrt bleibt. In der zehnjährigen Geschichte der Spielgemeinschaft sollte dieser Tag ein Meilenstein sein – der natürlich mit einem Sieg gekrönt werden sollte.

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Die SG Serkenrode/Fretter ist in der Veltins-Arena angekommen.

Sportlich begegneten sich dann beide Teams zunächst auf Augenhöhe. Angefeuert von 2.204 Gästen, was mit Abstand einen neuen Zuschauerrekord für die Kicker aus Serkenrode und Fretter bedeutete. Kommentiert von Stadionsprecher „Quatscher“ Dirk Oberschulte-Beckmann, war klasse Fußball geboten, unterstützt von je einem Kommentator pro Verein. Zudem waren mit Olaf Thon und Mike Büskens zwei Eurofighter vor Ort.

In der 19. Minute ging die SG Bödefeld/Henne-Rartal durch den Schuss von Moritz Peters in Führung. Den Schmallenbergern gelang es, diese auf drei Tore auszubauen. Nur wenig später gelang der SG Serkenrode/Fretter der 1:3-Anschlusstreffer. Der SG Bödefeld/Henne-Rartal landete dann noch den Treffer zum 1:4 Endstand.

Im Anschluss an das Spiel feierte die SG Serkenrode/Fretter, von denen sich einige Spieler als Schalke-Fans outeten, noch ausgelassen in einer Loge der Arena. Am Abend tritt das Team im Mannschaftsbus des FC Schalke 04 die Heimreise an.

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Die SG Serkenrode/Fretter unterlag der SG Bödefeld/Henne-Rartal beim Heimspiel in Gelsenkirchen mit 1:4.

Auch wenn die Arena nur zu wenigen Prozent gefüllt war, machten die Fans beider Mannschaften Stimmung und trotz der Niederlage blieb die Stimmung des Lagers aus dem Frettertal gut.

„Ohne Pawel wären wir gar nicht hier“, hallte es wiederholt aus dem Publikum. Dieser sagte im Gespräch mit LokalPlus, dass er sich geschmeichelt fühle. Der Dortmund-Fan betonte jedoch, dass nicht nur er, sondern der ganze Verein sehr viel Arbeit geleistet habe. Er sprach von einem „sehr, sehr besonderen Tag“, den man wohl nicht noch mal erleben werde.

„Wir freuen uns, dass wir da sein dürfen“, hieß es aus den Reihen beider Vereine. Spielertrainer Phillip Hennes sprach von einem surrealen Tag. Tags zuvor habe er beim Zweitligaspiel Schalke gegen Kaiserslautern gedacht: „Morgen stehst du selbst hier!“. Er gratulierte dem Gegner zu einem verdienten Sieg und rief seine Mannschaft zum Feiern auf.

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