Kettensägen-Angreifer muss sich am Landgericht Siegen verantworten

Vorfall in der Silvesternacht


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Güner N. muss sich vor dem Landgericht Siegen verantworten. Vertreten wurde er zum Prozessauftakt von Verteidigerin Stephanie Ammermüller-Klietsch. von Adam Fox
Güner N. muss sich vor dem Landgericht Siegen verantworten. Vertreten wurde er zum Prozessauftakt von Verteidigerin Stephanie Ammermüller-Klietsch. © Adam Fox

Rönkhausen/Siegen. Über die Grenzen des Kreises Olpe hinaus hat der Fall für ein großes Medienecho gesorgt: Der 51-jährige Güner N. wird beschuldigt, in der Silvesternacht 2021 mit Hilfe einer Kettensäge in der Rönkhauser Kneipe „Zum Rönk'ser Treff“ den zehn Jahre älteren Wirt töten zu wollen. Der Angreifer konnte überwältigt werden. Seit Donnerstag, 30. Juni, läuft nunmehr der Prozess gegen ihn am Siegener Landgericht vor der 1. Großen Strafkammer.


Dem 51-Jährigen, der seit Januar 2022 in U-Haft sitzt, ist von Staatsanwalt Rainer Hoppmann die Anklageschrift vorgelesen worden. Der Mann muss sich nun wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Hoppmann schilderte die Vorkommnisse, die sich in der Silvesternacht abspielten. Der Mann hatte sich demnach zunächst gegen 23 Uhr gewaltsam Zugriff zur Wohnung seiner Freundin verschafft. Dort habe er eine Kettensäge sowie ein Küchenmesser vorgefunden.

Angeklagter stand unter Kokain-Einfluss

Mit diesen Gegenständen bewaffnet habe er sich dann zur Kneipe in Rönkhausen aufgemacht. In der linken Hand die Kettensäge, in der rechten Hand das Küchenmesser, wollte er dann gegen 23.55 Uhr die Kneipe betreten. Während des Besteigens der Treppen sei der 51-Jährige jedoch aus dem Gleichgewicht gekommen und habe die Kettensäge fallen lassen.

Nun mehr nur noch mit einem Küchenmesser bewaffnet, sei der Mann nach Auffassung der Staatsanwaltschaft in die Kneipe gegangen. Seine Tat habe er dort allerdings nicht vollenden können, da ihn die dort anwesenden Gäste an der Ausführung gehindert hätten. Dabei sei einer der Zeugen mit mehreren Stichen verletzt worden. Danach konnte der Angreifer fixiert werden.

Staatsanwalt Hoppmann teilte mit, dass der 51-Jährige zum Tatzeitpunkt unter dem Einfluss von Kokain gestanden habe.

Weitere fünf Verhandlungstage geplant

In fünf Folge-Terminen wird der Fall am Siegener Landgericht nun weiterverhandelt. Den Vorsitz hat Richterin Elfriede Dreisbach inne. Der Angeklagte wird bei den kommenden Verhandlungsterminen von Rechtsanwalt Alexander Steppart aus Dortmund vertreten. Zum Prozessauftakt wurde der Angeklagte vertretungsweise von Verteidigerin Stephanie Ammermüller-Klietsch aus Olpe vertreten.

Der nächste Termin ist für Donnerstag, 14. Juli, vorgesehen. Sollten keine weiteren Prozesstage hinzukommen, ist die Urteilsverkündung für Dienstag, 23. August, geplant.

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