Saubere Energie seit 100 Jahren: Wasserkraftwerk Bamenohl feiert Geburtstag

Tag der offenen Tür am Pfingstmontag


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Die anspruchsvoll gestaltete Natursteinfassade und das kunstvolle Schieferdach verleihen dem Wasserkraftwerk einen schlossähnlichen Charakter. von Ruhrverband
Die anspruchsvoll gestaltete Natursteinfassade und das kunstvolle Schieferdach verleihen dem Wasserkraftwerk einen schlossähnlichen Charakter. © Ruhrverband

Bamenohl. Strom aus Wasserkraft hat in Südwestfalen eine lange Tradition. Unter anderem wird seit 100 Jahren, konkret seit dem 21. Februar 1923, im Laufwasserkraftwerk Bamenohl aus dem gestauten Wasser der Lenne Energie gewonnen. Der Ruhrverband und sein Tochterunternehmen Lister- und Lennekraftwerke (LLK) nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, um Interessierte beim Deutschen Mühlentag hinter die denkmalgeschützten Mauern des Kraftwerks blicken zu lassen.


Der Deutsche Mühlentag findet traditionell am Pfingstmontag. Von 11 bis 17 Uhr steht ein Team aus Beschäftigten der LLK und des Regionalbereichs Süd des Ruhrverbands bereit und kann viel Wissenswertes aus der Kraftwerksgeschichte berichten.

Von außen ein Hingucker

Schon das Gebäude an sich ist ein Hingucker, denn die anspruchsvoll gestaltete Natursteinfassade und das kunstvolle Schieferdach verleihen ihm einen schlossähnlichen Charakter. Auch im Inneren sind die Stilelemente der 1920er-Jahre, etwa die holzvertäfelte Decke, farbige Fliesen und Stuckornamente, bis heute zu bewundern. Die Fensterrahmen im Obergeschoss bestehen aus achtstrahligen Sternen - einer beliebten Formensprache im damaligen Kraftwerksbau, die Energie und Elektrizität symbolisiert.

Ebenfalls im Originalzustand erhalten ist die Maschinentechnik, bestehend aus einer Francis-Zwillingsturbine und einer durch Kopplung von zwei weiteren Francis-Turbinen gebildeten Doppelschachtturbine mit einem Schluckvermögen von je 6,3 Kubikmetern pro Sekunde. Die beiden originalen Generatoren erzeugen mit einer Leistung von 600 kW jährlich rund 2,2 Millionen kWh Strom.

Im Originalzustand erhalten ist die Maschinentechnik, bestehend aus einer Francis-Zwillingsturbine und einer durch Kopplung von zwei weiteren Francis-Turbinen gebildeten Doppelschachtturbine. von Ruhrverband
Im Originalzustand erhalten ist die Maschinentechnik, bestehend aus einer Francis-Zwillingsturbine und einer durch Kopplung von zwei weiteren Francis-Turbinen gebildeten Doppelschachtturbine. © Ruhrverband

Kein Wunder also, dass die gesamte Wasserkraftanlage, bestehend aus dem Stauwehr und zugehörigem Betriebsgebäude, dem Obergraben (mit Ausnahme der Rechenreinigungsanlage aus den 1970er -ahren) einschließlich Brücke, dem Kraftwerk mit Turbinenzuläufen, der kompletten Maschinentechnik sowie dem Untergraben unter Denkmalschutz steht.

Seit 2014 wieder in Betrieb

Nachdem das Laufwasserkraftwerk Bamenohl Anfang der 2000er-Jahre wegen gravierender Standsicherheitsmängel der Bruchsteinmauer, die den Obergraben einfasste, stillgelegt werden musste, wurde es in den Folgejahren in Abstimmung mit den Denkmalbehörden behutsam instandgesetzt und modernisiert. Auch der Obergraben wurde umfassend ertüchtigt, so dass seit 2014 nach zwölfjährigem Stillstand wieder kontinuierlich saubere Energie aus Wasserkraft erzeugt wird.

Zum Tag der offenen Tür am Pfingstmontag, 29. Mai, von 11 bis 17 Uhr sind alle großen und kleinen Gäste eingeladen. Die Wasserkraftanlage ist per Fahrrad über den ausgeschilderten SauerlandRadring erreichbar; wer mit dem Pkw anreist, kann auf dem nahegelegenen LIDL-Parkplatz parken. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.

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