Update: Schwanennest am Lenneufer – Ei im Park gefunden
Zaun soll Zugang erschweren
- Finnentrop, 08.04.2025
- Verschiedenes
- Von Jana Becker

Finnentrop. An der Natur im Lennepark erfreuen sich nicht nur Menschen. Auch Schwanenpärchen brüten am Ufer der Lenne – und das nicht zum ersten Mal. Das Familienglück ging jedoch nicht immer gut aus. Deshalb werden auch jetzt Forderungen laut, die Schwäne besser vor menschlichem Einfluss zu schützen.

Update von Dienstag, 8. April:
Die Befürchtungen der Finnentroper Bürger sind nun doch wahrgeworden: Trotz eines zum Schutz der Schwäne errichteten Zauns haben Spaziergänger am Montagmorgen, 7. April, im Gras des Spielplatzes im Lennepark ein Schwanenei gefunden.
„Wenn es dort die ganze Nacht lag, bei Minusgraden, dann ist das Ei verloren“, äußert sich Yvonne David zu dem Fund. Die Finnentroperin setzt sich seit Jahren für einen besseren Schutz der Tiere am Lenneufer ein. Sie kümmert sich öfter um Wildvögel und deshalb weiß sie auch, dass in einem solchen Fall jede Hilfe zu spät kommt.

In den vergangenen Jahren konnte sie einige Fälle von Tierquälerei verfolgen. Genau wie ihr Nachbar Tobias Borisic wohnt sie oberhalb des Lenneparks und hat eine gute Sicht auf den Park. „Tiere werden getreten und misshandelt“, berichtet sie. „Für solche Taten habe ich absolut kein Verständnis.“ Ihre Beobachtungen hat sie auch schon einmal der Polizei gemeldet. Wie das Ei an den Fundort kam, konnte sie diesmal nicht beobachten.

Als der Zaun zum Schutz der nistenden Tiere errichtet wurde, habe sie sich sehr gefreut. „Aber der Zaun ist einfach nicht ausreichend.“ Denn der Zugang zum Schwanennest ist trotzdem noch möglich. Yvonne David würde sich wünschen, dass die Gemeinde mehr für den Schutz der Tiere unternimmt, sodass solche Taten in Zukunft nicht mehr passieren.

Ursprungsartikel von Dienstag, 1. April: 2018 sorgte ein toter Schwan im Lennepark für Aufregung. Damals waren sich viele Finnentroper sicher, dass der Schwan durch Menschenhand zu Tode gekommen ist. Bestätigt wurde der Verdacht jedoch nicht (LokalPlus berichtete). Jetzt nistet erneut ein Schwanenpärchen am Ufer der Lenne, das für Mensch und Tier frei zugänglich ist. Tobias Borisic aus Finnentrop ist besorgt um das Wohl der Schwäne und ihrer Brut. Er und seine Eltern wohnen nicht weit entfernt vom Lennepark und beobachten die Schwäne am Lenneufer seit Jahren. 2018 war nicht der einzige Vorfall, der ihm Sorgen bereitet. 2021 entdeckt Tobias Borisic erneut einen toten Schwan, der im Wasser trieb. „Ich habe auch schon gesehen, wie Tiere weggetreten wurden, wenn sie auf den Wegen laufen. Einfach, weil sie im Weg waren“, berichtet er. Außerdem habe er Kinder beobachtet, die mit Steinen nach den Schwänen warfen. „Den habe ich die Wacht angesagt, dann war erstmal Ruhe. Aber das ist ja keine Lösung.“
„Es ist viel passiert in den letzten Jahren und häufig sind Anfragen und Aufforderungen an die Gemeinde im Sand verlaufen“, so Tobias Borisic. Deshalb startete der Finnentroper in einer Facebook-Gruppe einen Aufruf.

Seine und die Forderung zahlreicher Facebook-Nutzer aus der Umgebung: Die Tiere müssen besser geschützt werden und die Gemeinde muss aktiv werden. „Wenn dieses Jahr keine Schutzmaßnahme unternommen wird, ist die Brut der Schwäne wie die letzten Jahre verloren“, heißt es in dem Post weiter.
Auch Bürgermeister Achim Henkel wird unter dem Aufruf zu einer Stellungnahme aufgefordert. Er versichert den besorgten Facebook-Nutzern, dass er sich in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde um mögliche Maßnahmen kümmern wird.

Auf Nachfrage von LokalPlus bestätigte Bürgermeister Achim Henkel, dass diese Absprache stattgefunden hat. So sei am Dienstag, 1. April, ein Zaun um das Nest der Schwäne errichtet worden. Auf diese Weise habe man die Situation in den letzten Jahren auch gehändelt.

„Wer den Zaun überwinden will, kann das auch jetzt noch tun. Wir wollen es den Leuten nur erschweren“, sagt der Bürgermeister. Diese Strategie soll auch für zukünftige Schwan-Sichtungen beibehalten werden. „Wenn das funktioniert, kann das so weitergehen.“
Die Installation eines festen Zauns, der das Ufer von den Wegen und somit vielleicht auch von neugierigen Menschen und Tieren fernhält, sei aber nicht geplant: „Wenn die Schwäne in den nächsten Jahre etwas weiter weg brüten, ist das auch keine Lösung mehr.“ Laut Achim Henkel wäre weniger Aufmerksamkeit in den sozialen Medien für die Schwäne und ihr Familienglück die beste Lösung.
