Im „kinder-, jugend- und kulturhaus“ dreht sich an diesem Nachmittag alles um Rockmusik. Genauer gesagt: Um Riffs und Rhythmen auf der Gitarre. Um „Powerchords“, „Hammer-ons“ und „Palm Muting“. Und um die Hits der Rockmusik. Kursleiter Yanik Kluge gibt Anschauungsunterricht am Sechssaiter und guckt den Teilnehmern auf die Finger.
Zum Debüt geht´s gleich an einen Klassiker in der Geschichte der Rockmusik: „Highway To Hell“ von AC/DC. Konzentriert schaut Dimitrios Topalidis auf das Griffbrett seiner Akustikgitarre, auf die Saiten, auf seine Finger. Konzentriert runzelt er die Stirn. Konzentriert versucht er sich an seinem ersten Rock-Riff. Der Junge wirkt verunsichert, weil er erstmals drei Saiten auf einmal spielen soll. Plötzlich vergreift er sich. Versucht es von vorn, vergreift sich erneut. Der 16-Jährige hätte es sich einfacher vorgestellt, sagt er. Und lässt sich von Yanik Kluge erneut zeigen, wie es die Profis der australischen Hardrocker machen.
Seit drei Monaten versucht Dimitrios sich an der Gitarre. Schwerpunkt: Rockmusik. Auf die Idee hat ihn ein Freund gebracht, der in Griechenland wohnt. Zehn Jahre spiele der jetzt schon Gitarre. Mühelos wirke das oft, sagt Dimitrios. Und gleichzeitig beeindruckend, irgendwie cool und lässig. Rockig halt. Das ist der Punkt, an den auch Dimitrios kommen will. Deswegen übt er viel zu Hause. In der Schule gibt es außerdem einen Gitarrenkurs, den er belegt. Und jetzt, an diesem Montagnachmittag und den drei folgenden, will Dimitrios im kjk-Haus etwas dazulernen.
Die Lektion beginnt mit „Powerchords“, der elementaren und zugleich weniger filigranen Drei-Finger-Technik der Rockmusik. Bei diesem Barré-Griff ruhen drei Finger auf drei Seiten und rutschen von Bund zu Bund. Die andere Hand schlägt die Saiten an. „Smoke on the Water“ von „Deep Purple“ ist mit diesem Schema bekannt geworden.
„Auf C anfangen, dann auf G“, sagt Yanik. Dimitrios blickt auf seine Gitarre, greift mit der linken Hand die Saiten. Schlägt mit rechts an. Gemeinsam spielen er und Yanik jetzt eine Weile lang „Powerchords“. So lange, bis die Dimitrios es hinkriegt. Acht Anschläge bei variierendem Rhythmus. Erst offen und laut. Dann gedämpft. „Palm Muting“ ist der Begriff dafür, wenn die Anschlaghand auf die Saiten drückt und deren Klang dämpft.