Baustelle in Kirchhundem: Erhebliche Einschränkungen für Einzelhandel
Belastungsprobe für den Ort
- Kirchhundem, 20.06.2024
- Wirtschaft , Straße & Verkehr
- Von Nils Dinkel
Kirchhundem. Die noch bis Ende August dauernden Bauarbeiten in Kirchhundem führen jeden Tag zu Staus und haben auch erhebliche Auswirkungen auf das örtliche Geschäftsleben. Rebecca Hackert, Filialleiterin von Omnibus Welschen Ennest, schildert die Herausforderungen, mit denen ihr Unternehmen konfrontiert ist.
„Die seit Wochen andauernde Großbaustelle in Kirchhundem geht nicht spurlos am Omnibus vorbei. Eingeschränkte Parkmöglichkeiten, schlechtere Versorgung durch die Post und die Unmöglichkeit der Anlieferung durch unseren Großhändler sind nur einige der Probleme, die wir täglich bewältigen müssen.“
Auch die logistischen Herausforderungen seien enorm. „Wir haben vorletzte Woche bestellt. Die paar Sachen, die für Kirchhundem gebraucht wurden, haben wir über Welschen Ennest bestellt, da wir den Mindestbestellwert nicht erreichen konnten.“
Zudem sei eine Lieferung nach Kirchhundem gar nicht möglich. Daher nehme sie die Waren in Welschen Ennest an, lade sie in ihr Auto und bringe sie in der Mittagspause nach Kirchhundem, wo sie die Waren dann wieder auslade.
Die Bäckerei Hesse habe bereits ihre Öffnungszeiten am Nachmittag gestrichen und plane, während der Vollsperrung komplett zu schließen, so Hackert.
„Da wir jedoch Post und Lotto im Laden haben, ist das für uns keine Option. Wir passen unsere Öffnungszeiten während der Bauphase an und bleiben vom 24. Juni bis einschließlich 16. August montags bis freitags vormittags geschlossen, öffnen aber von 14 bis 18 Uhr. Samstags bleiben unsere Öffnungszeiten unverändert von 9 bis 12 Uhr.“
Und weiter: „Der Omnibus war auf einem guten Weg zur schwarzen Null, doch die Baustelle hat uns stark zurückgeworfen“, bedauert Hackert. „Der Umsatz, das Lotto- und Postgeschäft sind rückläufig. Es ist deutlich weniger los als üblich, vor allem wegen der Baustelle und der Parkplatzsituation. Die Baustelle direkt vor dem Laden erschwert unseren Kunden den Zugang erheblich.“
Die Kommunikation rund um die Baumaßnahme sei aus ihrer Sicht ebenfalls problematisch gewesen, berichtet Hackert. „Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt, ohne dass Vorbereitungen getroffen werden konnten. Um Parkplätze haben wir uns selbst kümmern müssen.“
Rebecca Hackert hofft auf ein baldiges Ende der Bauarbeiten und darauf, dass der Omnibus bald wieder im vollen Umfang für die Kunden da sein kann.
Auch Ortsvorsteherin Tatjana Vente äußert sich zur Situation: „Durch den Rückstau ist quasi jedes Unternehmen in Kirchhundem betroffen. Viele Kunden meiden den Ort, was auch den örtlichen Rewe treffen wird.“
Die dreiwöchige Vollsperrung zum Ende der Bauarbeiten stelle für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar. „Ich hoffe, dass die Kunden nach Abschluss der Bauarbeiten wieder zurückkehren.“
Das Verständnis in der Bevölkerung sei groß, so Vente weiter. „Wir müssen jetzt in den sauren Apfel beißen. Ich hoffe, das Ende August wieder alles für die Unternehmen normal läuft“, so Vente. Sie lobte die Kommunikation mit der Bauleitung und dem Polier.
Es brauche eine gute Infrastruktur im Ort. Gerade für eine Post mit guten Öffnungszeiten sei lange gekämpft worden. Kurzzeitparker, wie die Omnibus- und Hesse-Kunden, könnten beim Pfarrbüro parken.