Detailgetreu und mit Liebe gefertigt: Die Krippe von Reinhard Hesse
50 Stunden und Nachtschichten
- Kirchhundem, 24.12.2024
- Verschiedenes
- Von Nicole Voss

Welschen Ennest. Schwarze Schafe aus Schottland, Widder aus Walis, ein Kamel aus Dubai – bei der Gestaltung und Ergänzung seiner riesigen Krippenlandschaft ist Reinhard Hesse immer sehr akribisch und setzt auf viele Details.

Jedes Jahr aufs Neue baut und feilt der Bäckermeister an seiner Krippenlandschaft und investiert viele Stunden seiner Freizeit. „In diesem Jahr waren es wieder rund 50 Stunden, aber ich mache es ja gerne“, schmunzelt Reinhard Hesse. Das Grundkonzept ist sichtbar und bleibt unverändert. Das müsse so sein, da es dann auch mit den Wasser- und Stromleitungen passe, verrät der Krippenfan.

Ansonsten kommt jedes Jahr etwas Neues hinzu. Das sind nicht nur direkt mit der Weihnachtsgeschichte verbundene Details, sondern auch Dinge, die dem Krippenfan aus Leidenschaft am Herzen liegen.

Erwähnenswert sind dabei die Geistlichen der Gemeinde Kirchhundem, die von einem Künstler detailgetreu gefertigt wurden, angefangen bei Pastor Heinrich Schmidt bis hin zu Pater Jürgen Heite.

Weitere Details: Seine Frau Hildegard mit dem Hund vor der Beismicke-Kapelle ihres Geburtsortes Neuenkleusheim, er selber am Ofen und nicht zu vergessen die Weihnachtsbaumkugel seines Lieblingsfußballvereins Borussia Dortmund.

Auch seinem Heimatort Welschen Ennest räumt Reinhard Hesse einiges an Platz ein. So zieren der Dorfplatz in Miniaturausführung, die Pfarrkirche, der historische Marienbrunnen mit fließendem Wasser, die Grundschule, Greitens schmuckes Fachwerkhaus und Pauls Brotladen aus den 50er-Jahren die Blicke auf sich.
Besonders schön sieht die Krippenlandschaft im Dunkeln aus, wenn Hesse die Fernbedienung in die Hand nimmt und seinem Monumentalwerk die passende Beleuchtung einhaucht.

Dann strahlen das alte detailgetreue Fachwerkhaus, die Kirche, die Kapelle und die Krippe in einem besonderen Glanz. Die Begeisterung für Krippen entfachte bei Reinhard Hesse vor mehr als 60 Jahren, als schon seine Eltern die Tradition pflegten.


Als junge Familie bekamen Reinhard Hesse und seine Frau Hildegard einen Krippenstall mit der Heiligen Familie von den Eltern geschenkt.

Seitdem vergrößerte sich die Krippe stetig und wurde zu einer Krippenlandschaft von etwa 15 Quadratmetern. „Als im Unruhestand befindlicher Bäckermeister gestalte ich den Aufbau mitunter in der ein oder anderen Nachtschicht.
Da werde ich nicht gestört und darf auch schonmal fast die Nerven verlieren, wenn mich die Strom- und Wasserverbindungen vor große Herausforderungen stellen“, lacht Reinhard Hesse.

Neben den örtlichen Kindergärten und Schulklassen, die schon so manches Mal einen Abstecher zur Krippe machten und mit verwunderten Blicken davorstanden, freut sich der „Krippenbaumeister“ in diesem Jahr besonders darauf, dass Enkelin Philomena mit großen, leuchtenden Augen vor der Krippe steht.
