Die Krise im Blick: „Kirche ohne Zukunft? Kirche der Zukunft“

Diskussions-Veranstaltung in der Schützenhalle Kirchhundem


  • Kirchhundem, 12.11.2022
  • Glaube & Religion , Verschiedenes
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Kirchhundem. Mit einer Diskussionsveranstaltung will die katholische Kirche im Raum Kirchhundem am Dienstag, 15. November, um 19 Uhr in der Schützenhalle Kirchhundem auf die Krise der Kirche eingehen. Der Titel „Kirche ohne Zukunft? Kirche der Zukunft“ macht die Ausrichtung des Abends deutlich. Mit Akademiedirektor Dr. Peter Klasvogt, Michaela Labudda vom Synodalen Weg und Dom-Chefredakteurin Claudia Auffenberg nehmen interessante Gäste teil.


Vorbereitet worden ist die Veranstaltung von einem Team aus dem Raum Kirchhundem, zu dem neben Pfarrer Heinrich Schmidt und Gemeindereferentin Angelika Berels auch Ina Theresa Marx, Leonie Hartmann, Ansgar Kaufmann und Christoph Becker gehören. Sie alle sehen die Notwendigkeit, auf die aktuelle Situation der katholischen Kirche zu reagieren.

„Uns bedeutet die Kirche viel, sie hat uns geprägt und wir sind in unseren Gemeinden engagiert. Aber auch bei uns wächst der Ärger über manche Entwicklungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal. Diese prägen auch die öffentliche Wahrnehmung der katholischen Kirche“, erklärt Ansgar Kaufmann, Religionslehrer und schon lange in kirchlichen Gremien aktiv.

Raum für Kritik, aber auch neue Wege im Blick

Und weiter: „Die Zahl der Kirchenaustritte steigt genauso dramatisch wie der gesellschaftliche Bedeutungsverlust. Auch bei vielen Katholiken in unserer Region herrschen Ärger und Frustration über ausbleibende Reformen. Wir wollen Raum geben für diese Kritik und die Unzufriedenheit. Gleichzeitig wollen wir mit unseren Gästen aber auch versuchen, Wege zu einer erneuerten Kirche zu zeigen.“

Wie eine solche Zukunft aussehen könnte, formuliert Christoph Becker: „Kirche muss neu klären, wozu sie da ist, und dann auch so handeln. Kirche kann einen wichtigen Beitrag leisten, dass sinnerfülltes Leben gelingt und Menschen dabei unterstützen, vor allem auch die, die Unterstützung benötigen.“

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Angelika Berels und Christoph Becker.

Für diese Aufgaben braucht es auch das entsprechende Personal, so Becker: „Himmlisches Bodenpersonal in Hauptberuf und Ehrenamt, wo jeder seine Talente einbringen kann, wäre toll!“

Christoph Becker ist Vorstand des Caritasverbandes im Kreis Olpe und ebenfalls schon lange in kirchlichen Gremien aktiv. „Kirche hat Zukunft, wenn sie nah an den Menschen ist und wenn es ihr gelingt, ihren eigenen Anspruch selbst vorzuleben.“

Offen gegenüber Entwicklungen der modernen Gesellschaft

Dieser These schließt sich auch Ansgar Kaufmann an: „Es braucht einerseits eine glaubwürdige Verkündigung der Botschaft Jesu, die sich auch im konkreten Handeln zeigt. Andererseits sollte sich Kirche den Entwicklungen der modernen Gesellschaft nicht verweigern, was etwa die Gleichberechtigung der Frau, die Vielfalt der Lebensformen und die Beteiligung aller an Entscheidungen angeht.“

Diese Aspekte und viele andere Themen werden am Dienstagabend in Kirchhundem gemäß dem Titel der Veranstaltung „Bedenkenswertes bei Bier und Brezel“ ein Rolle spielen. Neben den Beiträgen der Referenten wird es auch verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten für die Besucher geben.

Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr und die Teilnahme ist kostenlos. Für gekühlte Getränke und Brezeln ist gesorgt.

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