Gibt es im Gesundheitscamp Rahrbach doch einen Neustart?
HCC in Gesprächen mit neuem Betreiber
- Kirchhundem, 19.06.2024
- Wirtschaft
Rahrbach. Neuigkeiten gibt es von der Healthcare Company AG (HCC) in Frankfurt, dem Investor hinter der Reha-Einrichtung für übergewichtige Kinder in Rahrbach, das zunächst Gesundheitscamp und dann Gesundcamp genannt und bislang von der „Kids Health Group Kirchhundem“ betrieben wurde.
Hatte HCC vor gut zwei Wochen noch angekündigt, „ihre Investitionen in die Betriebsgesellschaften von Reha-Einrichtungen für adipöse Kinder nicht weiter fortzusetzen, die unterstützenden Investments in die Betriebsgesellschaften zu beenden“ und die Einrichtung in Rahrbach abzuwickeln, klingt das in einer Pressemitteilung des Unternehmens vom Mittwoch, 19. Juni, wieder anders.
Man befinde sich „in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einem renommierten Betreiber, um das innovative Reha-Konzept zur Behandlung adipöser Kinder fortzuführen“, teilt die HCC AG mit, die Vermieter der Immobilie in Rahrbach ist. Dank eines stabilen Sanierungskonzepts befinde sich die Kirchhundemer Einrichtung „bald auf einem soliden Weg“. Das Kurzarbeitergeld, auf das Mitarbeiter warten, soll laut Rechtsanwalt Michael Kruthoffer, der am Sanierungskonzept arbeitet, in den nächsten Tagen ausbezahlt werden.
HCC-Vorstand Eike Steppe wird folgendermaßen zitiert: „Wir führen erfolgreiche Gespräche mit einem renommierten Betreiber, der das Know-how besitzt, um das Reha-Konzept zur Behandlung adipöser Kinder fortzuführen. Als Branchenfremde hätten wir uns nicht an einer Betriebsgesellschaft beteiligen sollen. Diese Fehler liegen in unserer Verantwortung. Dennoch geben wir das Konzept nicht auf. Gemeinsam mit dem neuen Betreiber und Mieter wird das Konzept weitergeführt.“
Zudem kündigte Steppe an, dass beschlossen werden solle, dass die Gesellschafter der Betriebsgesellschaft ein Darlehen gewähren, um den Betrieb geordnet abzuschließen. „Wir möchten die Einrichtung und das Konzept nicht mit dem Ärger der Vergangenheit belasten.“
Eike Steppe wird in einer weiteren Pressemitteilung wie folgt zitiert: „Es bestehen seit Wochen und Monaten Forderungen gegen die Deutsche Rentenversicherung in sechsstelliger Höhe. Die Behandlungen sind abgeschlossen, die ärztlichen Abschlussberichte sind gestellt. Die Einrichtung befindet sich in einer wirtschaftlichen Schieflage, weil die Forderungen nicht bedient werden.“
Ann Kathrin Püllen, die die Einrichtung in Rahrbach kommissarisch leitet, ergänzt: „Wir telefonieren seit Wochen hinter der Rentenversicherung her und bekommen keine Auskünfte. Selbst die Nachvergütungen für 2023 sind immer noch offen.“