Mit kleinen Steinen ein großes Gemeinschaftswerk geschaffen

Mosaik-Projekt an der GGS Welschen Ennest


  • Kirchhundem, 24.06.2021
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An der Grundschule Welschen Ennest setzen alle Schüler gemeinsam ein Mosaik-Projekt um. Hier sind die Klassen 4a und 4b zu sehen. von Christine Schmidt
An der Grundschule Welschen Ennest setzen alle Schüler gemeinsam ein Mosaik-Projekt um. Hier sind die Klassen 4a und 4b zu sehen. © Christine Schmidt

Welschen Ennest. Nur in Gemeinschaft können tolle Projekte gelingen. Das haben sich die Schüler der GGS Welschen Ennest in dieser Woche auf die Fahne geschrieben. Gemeinsam mit Lehrern und Eltern bestücken sie ihre Schule mit vielen bunten Mosaiksteinchen. Ein Kunstwerk, das für immer bleibt.


Stimmenwirrwarr, kurze Diskussionen, aber auch viele kreative Ideen hört man aus dem Tumult auf dem Schulhof der GGS Welschen Ennest. Gerade sind die Viertklässler am Werk. Seit Montag, 21. Juni, hilft die ganze Schülerschaft beim großen Mosaik-Projekt mit.

Luisa und Maxi polieren gerade mit einem Lappen die kleinen, bunten Fliesen, die auf Säulen im Pausenhof geklebt wurden. „Ja, man muss schon Geduld haben, bis alles getrocknet ist“, erklärt Maxi.

Sie und ihre Mitschüler wissen genau, was zu tun ist. Alle sind hier vertieft in ihre Arbeit, schneiden Tücher zurecht, säubern die Fliesen oder setzen die nächsten Mosaik-Steine an die passende Stelle.

Gemeinschaft nach langer Zeit wieder stärken

„Nach der langen Zeit des Homeschoolings haben wir gesagt, dass etwas her muss, was die Gemeinschaft nach dieser Zeit wieder stärkt“, erklärt Klassenlehrerin Eva Florath. „Die Kinder sollten zum Ende des Schuljahres nochmal etwas Schönes erleben.“

Sorgfältig wurden die Fliesen gesäubert. von Christine Schmidt
Sorgfältig wurden die Fliesen gesäubert. © Christine Schmidt

Zusammen mit Glaskünstlerin Ute Scholl Halbach aus Wuppertal wurde dann diese Idee angestoßen. Im Vorfeld mussten die passenden Fliesen zerschlagen und abgerundet werden, damit sich niemand verletzt.

Seit 2003 arbeitet Scholl Halbach mit Schulen und anderen Einrichtungen zusammen und setzt solche Mosaik-Projekte um – und jedes ist anders. Aber eins sei immer gleich, berichtet die Glaskünstlerin: „Am Anfang glaubt niemand daran, dass man so etwas in einer Woche schaffen kann. Und am Ende sind doch alle begeistert.“

Das „kleine Wir“ klebt jetzt im Foyer

Genau das ist für das Lehrerkollegium der Kerngedanke: Alle Kinder sind an dem Projekt beteiligt und jeder sieht am Ende, was man gemeinschaftlich erreicht hat. Um das auch als Mosaik zu integrieren, wurde das „kleine Wir“ – ein grünes Marsmännchen – im Foyer an die Wand gesetzt.

„Das kleine Wir ist ein Bilderbuch, das immer wieder in unserem Schulleben auftaucht“, erklärt Florath. „Immer wenn etwas in Gemeinschaft passiert, wächst es. Läuft etwas nicht so gut, wird es wieder kleiner.“

Das „kleine Wir“ hat einen Platz in der Pausenhalle gefunden. von Christine Schmidt
Das „kleine Wir“ hat einen Platz in der Pausenhalle gefunden. © Christine Schmidt

Die Kinder hätten bei dem Projekt schnell Feuer gefangen, so Florath. Viele Schüler erkenne man fast gar nicht mehr wieder, so vertieft seien sie in ihre Arbeit. Ja, manche seien sogar nachmittags nach Schulschluss mit ihren Eltern nochmal wiedergekommen, um weiterzumachen.

Für alle Viertklässler gab es noch eine besondere Aufgabe: Aus Glas durfte jedes Kind seinen eigenen Stein brennen und diesen an der Schule integrieren.

„Das Projekt ist cool, damit verschönern wir unsere Schule“, sagen Max und Johannes, die ab Sommer auf eine weiterführende Schule gehen. Hier haben die Viertklässler wirklich einen Stein gesetzt, der sie noch ewig an ihre Grundschulzeit erinnern wird.

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