Wenn die letzte Dorfkneipe schließt, spucken die Dorfbewohner in die Hände
Aus Schützenhalle wird Dorfgemeinschaftshalle
- Kirchhundem, 12.10.2024
- Verschiedenes
- Von Nicole Voss

Albaum. Aus der Schützenhalle Albaum wird eine Dorfgemeinschaftshalle. Dafür haben sich zahlreiche Mitglieder in den vergangenen Wochen bereits mächtig ins Zeug gelegt.

Beginn der Arbeiten war nach dem Jungschützenkaiserschießen Ende August. Die bislang etwa 500 ehrenamtlichen Stunden entfallen auf die komplette Entkernung der Halle.
Die Mauern der Toiletten wurden eingerissen – da sollen neue entstehen. Die Deckenverkleidung wurde zurückgebaut und der Hallenboden mit Bodenvlies abgedeckt.

Der noch relativ neue Parkettboden wird bei der großen Sanierungsmaßnahme nicht erneuert. Weiter geht’s mit dem Entfernen der alten Heizung und dem Rückbau der Elektrik.

Die Abbrucharbeiten sind so gut wie erledigt. Jetzt beginnen wir mit den Ausschreibungen für die Handwerkerarbeiten“, verraten der Vereinsvorsitzende Markus Sandholz und Schriftführer Thomas Schauerte, während sich weitere Mitglieder angeregt darüber unterhalten, wie es weitergeht.

Für das langsam zu Ende gehende Jahr haben sich die Albaumer Schützen noch einiges auf die Fahne geschrieben. Dazu gehört die Erneuerung der Decke, die gedämmt, mit Klimamembram und einer Akkustikdecke ausgestattet wird.
Die vorhandene Haupttheke wird etwas verkleinert und im kleinen Saal entsteht eine zusätzliche Theke. Ziel ist es, mit dem ersten Bauabschnitt bis zum Schützenfest 2025 fertig zu sein – damit in der fast fertigen neugestalteten Halle wieder ausgiebig nach Albaumer Art gefeiert werden kann.

Der finale, zweite Bauabschnitt und damit das ganze Projekt sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Markus Sandholz und Thomas Schauerte freuen sich, dass die Beteiligung aus dem Dorf sehr gut sei und das Projekt von den Einwohnern getragen werde.

Die Gesamtkosten betragen 440.000 Euro. 249.000 Euro erhält der Schützenverein Albaum aus dem NRW-Förderprogramm Struktur- und Dorfentwicklung. Die restlichen Kosten deckt der Verein mit Eigenleistungen und Eigenmitteln. Hinzu kommt ein privater Kreditgeber.

Für die fertige Halle, die auch einen einladenden, gläsernen Eingang mit Foyer erhalten soll, haben die Verantwortlichen bereits einige Nutzungsmöglichkeiten in Planung.


Demnach soll es ab und an sonntags Kaffee und Kuchen für die ganze Familie geben. Samstags würden sich die Verantwortlichen Thekenbetrieb wünschen, bei dem die Dorfbewohner zusammenkommen - wie früher in den Kneipen.

Davon gab es in Albaum mal sieben. Im vergangenen Jahr hat die letzte Gaststätte des Ortes geschlossen. Die fleißigen Helfer wissen, dass der Dorftreffpunkt fehlt und legen sich auch dafür ins Zeug.
